Witten. Wohin mit den Brummis? Nirgendwo in Witten können Lkw-Fahrer zwischen zwei Touren stehen. Eine Idee: Ein Spezial-Parkplatz nahe der Uni.

Das Problem ist bekannt. Lkw-Fahrer, die zwischen zwei Touren Rast machen, finden in Witten kaum Abstellmöglichkeiten. Fällt eine legale Parkmöglichkeit weg, ziehen die Fahrer mit ihren Sattelzügen weiter – und nehmen die Probleme mit. Die Partei WBG fordert darum einen von der Stadt ausgewiesenen Brummi-Parkplatz und schlägt das Areal an der Ecke Pferdebachstraße/Alfred-Herrhausen-Straße vor.

Der Verdrängungseffekt lässt sich zurzeit an der Westfalenstraße beobachten, die häufig am Wochenende oder über Nacht von Lkw oder abgekoppelten Anhängern gesäumt wird. Das gab es vor ein paar Jahren so noch nicht. Da standen die Lkw auf dem ehemaligen Siemens-Gelände, nahe der A 448-Abfahrt in Annen. Dann zäunte Bauhaus sein Gelände ein und sperrt seinen Parkplatz nach Geschäftsschluss mit Schranken zu. Die Brummis zogen um ins Salinger Feld – dort gibt es bis heute Ärger mit den Anliegern.

Einst beliebt als Lkw-Parkplatz, jetzt Pop-up-Radweg: Der Seitenstreifen der Dortmunder Straße in Witten.
Einst beliebt als Lkw-Parkplatz, jetzt Pop-up-Radweg: Der Seitenstreifen der Dortmunder Straße in Witten. © Jürgen Theobald

Parkstreifen an Dortmunder Straße wurde Radweg

Eine Zeit lang reihten sich die Brummis entlang des Parkstreifens an der Dortmunder Straße. Dann wurde dieser zum Pop-up-Radweg. Mehr denn je weichen die Lastzüge also auf die Westfalenstraße aus, etwa auf das Teilstück zwischen Burger King und Reifen Kessler. „Die aktuelle Situation stellt weit mehr als eine Gefährdung des fließenden Verkehrs dar“, sagt Hans-Peter Müller, ehemaliger Polizist und Stellv. Fraktionsvorsitzender der Wittener Bürgergemeinschaft (WBG). Er sorgt sich zum Beispiel um Fußgänger, wenn sie vor und nach Sportveranstaltungen die Westfalenstraße überqueren wollen. Sein Hauptargument: Der Parkstreifen der Westfalenstraße unterschreite die für Nutzfahrzeuge erforderliche Breite. Die Lkw würden teilweise bis zu 40 cm in die Fahrbahn hineinragen. Woanders hätte dies schon zu schweren Unfällen geführt.

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Die WBG findet: Auf der Westfalenstraße solle das Parken schwerer Nutzfahrzeuge nicht länger zulässig sein. Die Stadt könne Schilder aufstellen, die nur Fahrzeugen bis 3,5 Tonnen das Abstellen erlaubt. Im Gegenzug müsse es aber eine Alternative geben. Sie schlägt den ehemaligen Sportplatz des DJK TuS Ruhrtal vor, bekannt als „Uni-Parkplatz“, am Kreisel Pferdebachstraße/Alfred-Herrhausen-Straße. Ein entsprechender Antrag soll im Ausschuss für Mobilität und Verkehr diskutiert werden.

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Laut WBG habe der ehemalige Sportplatz durch hohe Verdichtung eine gute Tragfähigkeit und müsste nur an einigen Vertiefungen abgeschottert werden. Die dann vorhandenen Stellplätze könnten gegen Gebühr vermietet werden. Auch Dusch- und WC-Container für die Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer, die durch die Gebühreneinnahme finanziert werden, seien denkbar. Anschlussleitungen für Strom und Abwasser seien im Bereich des bereits abgerissenen damaligen Umkleidegebäudes noch vorhanden.

Die DJK TuS Ruhrtal hatte den Platz Anfang der 2000er Jahre aufgegeben, als auch die Alfred-Herrhausen-Straße gebaut wurde, und zog zur Husemannhalle um. Das Areal wurde Zirkusplatz, dann freier Parkplatz, zuletzt lagerten dort Baumaterialien für die Sanierung der Pferdebachstraße. Das Thema Lkw-Parken steht am 23. November auf der Tagesordnung des Verkehrsausschusses.

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