Witten. Beim ersten Wittener Notfalltag haben Feuerwehr und Studierende der Medizin gemeinsam Unfallsituationen trainiert. Worauf es dabei ankommt.
Das Gelände der Berufsfeuerwehr Witten war am Samstag (23.9.) Schauplatz einer Übung, wie es sie in Witten noch nicht gegeben hat. Auf Initiative der Uni Witten/Herdecke, des Klinikums Dortmund und der Feuerwehr Witten fand der 1. Wittener Notfalltag statt. Im Mittelpunkt stand die effektive Zusammenarbeit von Notfallmedizin und Feuerwehr. Diese wurde anhand von fünf praxisnahen Szenarien trainiert. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der Kommunikation.
Jonas Weber ist Mitglied der AG Notfallmedizin an der Uni Witten/Herdecke und heute einer der Veranstalter. „Die AG ist rein studentisch organisiert und hat das Ziel, der Notfallmedizin mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen.“ Die Idee für den Notfalltag entstand dann zusammen mit Holger Pohl.
Feuerwehr und Mediziner sammeln gemeinsame Erfahrungen
Der Mediziner ist leitender Oberarzt in der Anästhesie am Klinikum Dortmund und kannte das Format des Notfalltages aus Freiburg. „Die Notfallmedizin stellt einen relevanten und wichtigen Bestandteil der ärztlichen Tätigkeit dar“, macht Pohl die Bedeutung dieses Bereichs deutlich. Gemeinsam mit der Feuerwehr Witten erarbeitete man schließlich ein Konzept.
Mario Rosenkranz, Leiter der Feuerwehr Witten, war sofort bereit, sich daran zu beteiligen: „Auch für die Feuerwehr ist es wichtig, gemeinsam mit den Medizinern Erfahrungswerte zu sammeln.“ Besonderes Augenmerk gilt dabei der Kommunikation. „Im Einsatz trifft medizinische Sprache auf technische Sprache“, beschreibt Jonas Weber eine Problematik, die auf beiden Seiten besteht und letztendlich eine optimale Versorgung des Patienten gefährden kann. Zwar seien Notfallmediziner und Feuerwehrleute bestens geschult, doch sei eine bessere Verknüpfung beider Professionen notwendig.
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Teilnehmerinnen und Teilnehmer durchleben fünf Notfall-Szenarien
Daher sind die Szenarien so aufgebaut, dass eine intensive Abstimmung nötig ist. „Insgesamt absolvieren die Teilnehmer heute fünf Übungen mit speziellen Unfällen und unterschiedlichen Verletzungsmustern“, erklärt Jonas Weber. Zu jedem Szenario gibt es ein Briefing, in dem die Lage dargestellt wird, auf die die Helfer treffen werden. Dann geht es ans Werk. Und dabei soll es möglichst realistisch zugehen.
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Der 18-jährige Elias hatte einen schweren Autounfall. Der Motorraum seines Kleinwagens ist komplett zerstört, Rauch umhüllt das Fahrzeug. Auf Elias’ Stirn klafft eine Platzwunde, sein Gesicht ist blutüberströmt. Eigentlich wäre er unter diesen Umständen bewusstlos, doch ist Elias natürlich nicht wirklich verletzt, sondern heute als geschulter Freiwilliger der realistischen Unfalldarstellung wichtiger Bestandteil der Übung. In einem anderen Fahrzeug ist eine junge Frau eingeklemmt. Sie schreit vor Schmerzen und wird von Sanitätern betreut, während die Feuerwehr schweres Gerät einsetzt, um die Patientin aus dem Wagen zu befreien.
Alle Akteure profitieren von der gemeinsamen Übung
Überwacht werden die Übungen jeweils von einem Mediziner und einem Berufsfeuerwehrmann. Nach Abschluss der Übung stellen sich die Teilnehmer für ein erstes Feedback zusammen und tauschen sich aus: Was ist gut gelaufen und was müsste man besser machen. Am Ende waren sich die Organisatoren des Notfalltages einig, dass es eine gelungene Veranstaltung war. Mario Rosenkranz: „Alle Akteure können von einer solchen Übung profitieren.“ Und am Ende profitiert davon dann der Patient.
Insgesamt 120 Teilnehmer
Insgesamt nahmen 120 Personen am Notfalltag teil. Neben rund 40 Studierenden und Ärzten waren die Berufsfeuerwehr sowie Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr der Löscheinheiten Altstadt und Heven beteiligt.
Hinzu kamen zahlreiche Mitglieder der DRK-Verbände aus Witten und Schalksmühle sowie des ASB und auch Mitglieder der DLRG. Sie alle halfen ehrenamtlich. Unterstützt wurde der Notfalltag zudem von der Sparkasse Witten.
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