Witten. Fünf Immobilien werden demnächst in Witten zwangsversteigert. Eine davon könnte sogar ein richtiges Schnäppchen werden.
Immer weniger Immobilien sind in Witten in den letzten Jahren unter den Hammer gekommen. Doch auch in der Ruhrstadt gibt es regelmäßig Zwangsversteigerungen. Das Amtsgericht Witten hat für die kommenden Monate insgesamt fünf Termine festgesetzt. Von der Eigentumswohnung über das Einfamilienhaus bis zum Mehrfamilienhaus ist alles dabei.
Vier der fünf Immobilien werden „zwangsvollstreckt“. Einmal wird eine Erbengemeinschaft aufgelöst. Und ein Angebot könnte sogar ein richtiges Schnäppchen werden. Die Versteigerungen finden jeweils im Saal 159 im Amtsgericht an der Bergerstraße statt. Sie starten um 10 Uhr. Hier die nächsten Termine:
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Mehrfamilienhaus in Annen
Am Mittwoch, 4. Oktober, kommt ein Mehrfamilienhaus in Annen unter den Hammer. Das dreigeschossige Gebäude, Kohlensiepen 117a, wurde Ende der 1960er Jahre erbaut. Es ist in acht Wohneinheiten aufgeteilt. Außerdem gehören vier Garagen zu der Immobilie. Das insgesamt 607 m² große Grundstück samt Haus hat einen Verkehrswert von 423.000 Euro.
Wichtig zu wissen für mögliche Käufer: Laut Gutachten, das auf der Webseite des Amtsgerichts einsehbar ist, darf das Dachgeschoss eigentlich nicht zu Wohnzwecken genutzt werden, so wie es aktuell der Fall ist. Es wurde auch eine Garage ohne Baugenehmigung errichtet und eine nicht genehmigte Terrasse angelegt. Beides müssten künftige Eigentümer zurückbauen lassen. Zudem ist ein Wegerecht ungeklärt.
Zwei historische Gebäude in Bommern
In Bommern suchen wegen einer Zwangsvollstreckung am 18. Oktober gleich zwei Wohnhäuser gemeinsam eine neue Besitzerin oder einen neuen Besitzer. Die Gebäude Auf dem Brenschen 7 und 7a standen bereits im vergangenen Jahr einmal zur Versteigerung. Damals gab es aber kein Angebot, das hoch genug war. Nun versucht man erneut, das Mehr- (323 m²) und Zweifamilienhaus (249 m²) an den Mann oder die Frau zu bringen. Inklusive vier Fertigbaugaragen hat ein Gutachter einen Verkehrswert von 795.000 Euro errechnet.
Beide Gebäude sind historisch. Das Mehrfamilienhaus mit seinen fünf Wohnungen wurde um 1880 erbaut, das Zweifamilienhaus, eine ehemalige Fabrikantenvilla, um 1912. Letzteres wurde um 1935 und zuletzt 1990 erweitert. In beiden Gebäuden stehen Renovierungen an. Der Gutachter hatte jedoch keinen Zugang zum Mehrfamilienhaus, weshalb dessen Zustand nur grob geschätzt werden konnte.
Ein Hinweis für Bieter: Sonst wird bei einem Gebot, das unter der Hälfte des errechneten Verkehrswertes liegt, der Zuschlag von Amts wegen versagt. Bei Geboten zwischen 50 und 70 Prozent des Wertes kann der Gläubiger beantragen, dass der Bieter nicht den Zuschlag erhält. Bei diesem zweiten Termin am Amtsgericht fallen diese bisherigen Untergrenzen aber weg.
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Eigentumswohnung am Hauptfriedhof
Eine sehr zentrumsnahe Eigentumswohnung kann am 8. Dezember ersteigert werden. Für die 69 m² große 4,5-Zimmer-Wohnung ist ein Wert von 105.000 Euro angesetzt. Die Wohnung im Dachgeschoss und Spitzboden liegt an der Diakonissenstraße 71, unterhalb des Hauptfriedhofs. Den Wert der Immobilie, die ebenfalls zwangsversteigert wird, mindern laut Gutachten die umliegenden Gewerbebetriebe und deren Emissionen. Wer die Wohnung ersteht, sollte mit einkalkulieren, das rund 347 Euro monatlich an Hausgeldumlage fällig werden.
Einfamilienhaus in Heven
Im neuen Jahr kommt dann ein Einfamilienhaus in Heven (Am Padstück 4) unter den Hammer. Das 892 m² große Grundstück mit eingeschossigem Wohnhaus ist unterkellert und bietet rund 87 m² Wohnfläche – gemäß Aktenlage. Denn auch hier handelt es sich um eine Zwangsvollstreckung. Dem Gutachter wurde der Zutritt ins Gebäude versagt. Die Wertermittlung stütze sich deshalb auf den äußeren optischen Eindruck und sei „mit deutlichem Risiko behaftet“, heißt es. Deshalb wird der Wert der Doppelhaushälfte aus dem Jahr 1954 entsprechend niedriger angesetzt. Nach Abzug eines „Sicherheitsabschlags“ liegt er bei 268.000 Euro. Wer sich auf das Abenteuer einlassen will, sollte sich den 12. Januar 2024 im Kalender vormerken.
Eigentumswohnung im Gewerbegebiet Wullener Feld
Eine Eigentumswohnung direkt an der Uni Witten (Frankensteiner Straße 10) kann dann am 9. Februar 2024 ersteigert werden. Etwa 76.000 Euro soll die knapp 73 m² große Wohnung im Dachgeschoss kosten, die am Rande des Gewerbegebiets Wullener Feld liegt. Sie ist Teil eines Zweifamilienhauses, zu dem auch ein Autohaus und eine Werkstatt gehören. Die Wohnung stammt aus dem Jahr 1984. Seitdem sind keine wesentlichen Modernisierungen durchgeführt worden.
Weitere Informationen zu den Immobilien und Terminen finden Sie auf der Seite des Amtsgerichts (hier).
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