Witten. Lange Zeit stiegen die Preise für Häuser und Wohnungen in Witten. Jetzt fallen sie laut aktuellem Marktbericht wieder. Das sagen örtliche Makler.
Lange Zeit kannten die Preise für Häuser und Wohnungen in Witten nur eine Richtung, nämlich nach oben. Seit Mitte des vergangenen Jahres sinken sie wieder. Die Entwicklung setzt sich laut Grundstücksmarktbericht für den EN-Kreis in der ersten Jahreshälfte 2023 fort. Örtliche Makler kommen allerdings zu unterschiedlichen Ergebnissen, wie stark die Preise bereits gefallen sind.
Nach Angaben des Kreises war der Kauf eines frei stehenden Ein- und Zweifamilienhauses in den ersten sechs Monaten dieses Jahres rund drei Prozent günstiger als noch zu Ende des vergangenen Jahres, bei Doppel- und Reihenhäusern fielen die Preise um zwei Prozent. Das Preisniveau für Eigentumswohnungen hatte sich 2022 zunächst noch gehalten. Dafür sind nun die Preise im neuen Jahr gleich um vier Prozent gefallen.
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Sparkasse sieht noch keine Trendwende
„Leicht rückläufig“ sind auch aus Sicht der Wittener Sparkasse die Immobilienpreise, erklärt Sprecher Klaus-Peter Nehm und das durchaus auch in der genannten Größenordnung von zwei bis drei Prozent. Eine Trendwende sehe das Geldinstitut aber noch nicht, betont der Sprecher und weist auf Inflation und die hohen Zinsen hin.
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Noch vorsichtiger bewertet Marc Birnstiel, Makler und Geschäftsführer von B & H Immobilien, die derzeitige Entwicklung. Laut seiner Einschätzung sind die durchschnittlichen Preise in den vergangenen Monaten nahezu gleich geblieben, auch wenn hier und da mal Verträge mit zwei oder drei Prozent geringeren Kaufsummen zustande kamen. „Gerade bei den Eigenheimen hat sich das Preisniveau kaum verändert.“ Anders sehe das allerdings bei den Mehrfamilienhäuser aus, für die sich ein Käufer als Kapitalanlage entscheide. Dort seien die Preise um mehrere Prozent gesunken, sagt Birnstiel.
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Ganz andere Zahlen nennt indes Maklerin Bettina Hartmann, zieht aber zum Vergleich das gesamte Jahr 2022 heran. Die Kaufpreise für Einfamilienhäuser fallen nach ihrer Beobachtung um zehn bis 15 Prozent niedriger aus als noch 2022. Gebäude mit einem erheblichen Sanierungsbedarf seien davon stärker betroffen. Der Grund: Käufer zeigen sich angesichts von Energiepolitik und Kostenentwicklung verunsichert. Für einen Verkauf seien dann Preisabschläge notwendig.
Maklerin: Weniger Menschen können sich eine Immobilie leisten
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Die Unsicherheit über staatliche Auflagen zur energetischen Sanierung von Häusern schlägt sich auch in der um etwa 30 Prozent zurückgegangenen Nachfrage nach Baukrediten bei der Sparkasse nieder. Darin liegt nach Angaben des Geldinstituts aber nicht allein die Ursache, ausschlaggebend sind für die Bank ebenso die hohe Inflation, hohe Energiepreise und das hohe Zinsniveau für Baukredite.
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Bettina Hartmann betont: „Die gestiegenen Zinsen und die gestiegenen Kosten ermöglichen es weniger Leuten, sich eine Immobilie leisten zu können. Die Raten haben sich nahezu verdoppelt und viele haben keine Bereitschaft oder auch keine Möglichkeit diese Kosten zu tragen.“
Zu einer ähnlichen Einschätzung kommt auch Marc Birnstiel: Nicht nur die Zahl der Interessenten sei deutlich gesunken, am Ende bleiben nur noch ein oder zwei Käufer übrig, die sich das Objekt auch leisten können. Früher habe es in einem solchen Verfahren fast immer ein Dutzend potenzieller Käufer gegeben.
Die Kaufzurückhaltung spiegelt sich auch im Marktbericht des Kreises wider. Im ersten Halbjahr 2023 wurden etwa 700 Kaufverträge abgeschlossen, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch deutlich über 1000 – ein Rückgang um 30 Prozent.
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