Witten. Die Ruhrbühne Witten feiert Premiere eines neuen Krimistücks, frei nach Thriller-Meister Edgar Wallace. Die Darsteller leisten Beeindruckendes.
Auf Miss Marple folgt ein Stück frei nach Edgar Wallace: Die Wittener Ruhrbühne erweist mit der Aufführung von „Das Gasthaus an der Ruhr“ erneut britischen Krimiklassikern die Ehre. Die Premiere am Freitag, 15. September, war dank knisternder Spannung, aber auch humorvollen Seiten ein voller Erfolg.
Treibt in der Wallace-Vorlage ein grausamer Juwelendieb an der Themse sein Unwesen, versetzt der Täter, bekannt als „schwarze Hand“, jetzt das Ruhrgebiet in Angst und Schrecken. Mit einem Blasrohr ausgestattet raubt sich der Täter durchs Revier und geht dabei über Leichen. In Inspektor Platt (Jonas Schwake) hat er seinen schärfsten Widersacher, der ihm stets auf den Fersen ist.
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Wilde Jagd durch das Ruhrgebiet
An Dramatik gewinnt das Geschehen, als plötzlich Cora Rennfordt (Sarah-Janine Jenig), die Sekretärin des Polizeipräsidenten und Schwarm des Inspektors, entführt wird. Und das, während die beiden Kriminalisten im Nebenzimmer sitzen. Hat wieder einmal die „schwarze Hand“ zugeschlagen? Auf jeden Fall handelt es sich um einen handfesten Skandal.
Zugleich entbrennt auf der fieberhaften Suche nach der Entführten eine wilde Jagd quer durchs Ruhrgebiet. Dabei beeindruckt vor allem das vierköpfige Ensemble, das gekonnt in insgesamt 37 Rollen (!) zu schlüpfen weiß. Es ist beachtlich, wie es den Darstellern gelingt, sich immer wieder erneut auf eine andere Rolle einzustellen. Besonders Stimmwunder André Siepermann sticht mit seinen Gesangseinlagen, Akzenten und Dialekten hervor. Gerade seine gesächselte Verwunderung – „Nanü!“ – sorgt für laute Lacher.
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Auch der Juwelenexperte Kloppo, ebenfalls verkörpert von Siepermann, begeistert das Publikum. Einzig beim Hinweis, dass man von dessen Laden einen schönen Blick auf das Schalker Stadion habe, geht ein Raunen durchs Publikum.
Erinnerungen an die alten Edgar-Wallace-Filme
Egal an welchen Orten die Handlung gerade spielt, ob in Witten, Bochum oder Duisburg: Die gesamte Inszenierung von Falko Köhler ist in Schwarz-Weiß gehalten, genau so wie die alten Edgar-Wallace-Filme mit den damaligen Stars wie Blacky Fuchsberger und Eddi Arent, selbst die Kleidung der Darsteller ist weitestgehend danach ausgewählt. Der Text von Stefan Schroeder vereint die Schrulligkeit, die manchen britischen Literaturformaten zu eigen ist, mit derbem Ruhrpotthumor.
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Das Premierenpublikum bedankte sich mit stehenden Ovationen beim sichtlich geschafften Ensemble. Manche Gäste können aber gar nicht genug bekommen: „Zugabe? Sehr witzig. Ich habe leider nichts mehr anzuziehen“, kontert Martin Grunewald, Vorsitzender der Wittener Ruhrbühne, schlagfertig.
Die weiteren Aufführungen im Theater der Ruhrbühne, Bochumer Straße 10a: Samstag, 16. September, 19.30 Uhr, Sonntag, 17. September, 17 Uhr, Freitag, 22. September, 19.30 Uhr, Samstag, 23. September, 19.30 Uhr, Sonntag, 24. September, 18 Uhr, Freitag, 13. Oktober, 19.30 Uhr, Samstag, 14. Oktober, 19.30 Uhr, Sonntag, 15, Oktober, 17 Uhr.
Karten gibt es unter www.ruhrbuehne-witten.de, im Theatercafé mittwochs von 19 bis 20.30 Uhr oder beim Stadtmarketing, Marktstraße 7.
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