Witten. Der Brand eines E-Autos stellt die Feuerwehr vor besondere Herausforderungen. Aus einem ersten Fall in Witten zieht sie nun Konsequenzen.
Die Zahl der E-Autos steigt. Was aber passiert, wenn ein solches Elektromodell mal in Brand gerät? Die Feuerwehr Witten steht vor einer besonderen Herausforderung, sagt Leiter Mario Rosenkranz.
Der Großbrand auf einem Autofrachter in der Nordsee, der möglicherweise durch ein Feuer in einem E-Fahrzeug ausgelöst wurde, hat die Diskussion um den Brandschutz für die Stromer verstärkt. „Grundsätzlich brennen, wie es auch Statistiken belegen, E-Autos nicht häufiger als Verbrennerfahrzeuge“, betont der Feuerwehrchef. Das eigentliche Problem sind die Lithium-Batterien. Deren Zellen können sich wie in einer Kettenreaktion entzünden, auch wenn Feuer und Hitze langsam nachlassen.
Abschleppdienste rücken an
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Was bedeutet das für die Feuerwehrleute? Bei einem Verbrenner können sie meist schon nach kurzer Zeit wieder abrücken, der Brand lässt sich in der Regel schnell löschen. Im Fall eines E-Autos dauern die Löscharbeiten durchaus ein oder zwei Stunden, um den Wagen zu kühlen.
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Anschließend löst ein Abschleppunternehmen die Feuerwehrkräfte ab, zieht den Wagen in einen Container und nimmt ihn mit auf sein Gelände. Entweder wird der Behälter noch an Ort und Stelle geflutet oder auf dem Grundstück der Firma. „Dort bleibt er dann eine ganze Zeit in dem Löschwasser stehen, das kann bis zu fünf Tagen dauern“, erklärt Rosenkranz. „Man will eben auf Nummer sicher gehen.“
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Belastetes Erdreich ausgekoffert
Die heimische Feuerwehr hat inzwischen zwei Abschleppdienste aus der Umgebung an der Hand, die bei Bedarf zur Stelle sind. „Damit reagieren wir auf den ersten Brand eines E-Autos in Witten Anfang November 2022.“ An der Wilbergstraße in Herbede hatte seinerzeit Ermittlungen zufolge erst ein Verbrenner Feuer gefangen und gleich darauf ein elektrisch betriebener Pkw.
Da die Rettungswache keine eigene Mulde dieser Größe in ihren Beständen hat, um ein E-Auto zu wässern, stellte eine benachbarte Wehr einen Container zur Verfügung. Erst später holte dann eine Spezialfirma den Wagen ab, der zwischenzeitlich auf dem Hof der Löscheinheit Herbede stand.
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Für den Transport kommt ein „komplett verschließbarer Container zum Einsatz“, sagt der Feuerwehrchef. „Aus Gründen des Umweltschutzes ist es zwingend notwendig, dass kein Löschwasser herausfließt.“ Bei dem Einsatz im November waren nach den Schilderungen des Feuerwehrchefs belastete Wassermengen ins Erdreich eingedrungen, die anschließend ausgekoffert und weggebracht werden mussten.
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