Wanderung, Fotoshooting und Yoga auf Alpaka-Farm in Witten
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Witten/Bochum/Dortmund. Die beliebten Alpaka-Wanderungen gibt es nun auch in Städtedreieck Witten/Bochum/Dortmund. Das bietet der „Peruvian Place“.
Alpakas sehen flauschig und witzig aus und gelten mit ihrem zutiefst entspannten Naturell als Seelen-Entschleuniger. Kein Wunder, dass Alpaka-Wanderungen deutschlandweit immer beliebter werden. Nun gibt es einen neuen Anbieter im Städtedreieck Witten/Bochum/Dortmund. Jenny Bernemann hat vor zwei Monaten ihren „Peruvian Place“ eröffnet. In das Gehege werden bald auch Kängurus einziehen.
Auf der Wittener Stadtgrenze, Am Katteloh in Stockum, steht die Mini-Alpakaherde in ihrem 3500 qm großen Gehege. Trotz Nieselregen treiben die vier sich draußen herum und beäugen neugierig Besucher. Das sind der sechsjährige Herdenchef Armato und der zwei Jahre alte Camello mit ihrem braunen Fell und die weißen Alpakas Santiago und der noch nicht ausgewachsene Diego. Jenny Bernemann und ihr Geschäftspartner Nikita Kubasor haben die Hengste 2021 und 2022 bei Züchtern aus Düsseldorf und dem Münsterland gekauft. Seitdem leben beide jeden Tag für ihre Alpakas. Einerseits ist ihre Begeisterung für die Tiere aus den Anden so groß, andererseits bringen sie ihr eigenes Unternehmen ans Laufen.
„Wir haben selbst mal eine Tour im Sauerland gemacht“, erzählt Jenny Bernemann. „Das war so entspannt, ich bin so runtergekommen. Da habe ich beschlossen: Wir machen so etwas auch!“ Seitdem ist viel Zeit vergangen. Die beiden haben sich auf einer Alpakafarm in Sachsen fortgebildet. Danach pachteten sie die Weide, umzäunten sie, bauten einen offenen Stall. Seit Kurzem stehen auch die Internetseite und das Buchungsportal. Wenig überraschend, die Wanderungen werden gut gebucht.
Dass sich die Tiere so lieb an der Leine führen lassen, haben Jenny und Nikita über fünf Monate mit ihnen geübt. Dass sich fremde Menschen mit im Gehege befinden, kratzt die scheuen Tiere kein bisschen. Denn: Jenny hat eine Schale mit Kraftfutter in der Hand. Beim Gerangel um die Luzerne-Pellets kommt richtig Leben in die Bude. Es wird sogar gespuckt. „Keine Angst, das ist der Ausnahmefall und passiert nur bei Futterneid“, erklärt Nikita Kubasor. Diesmal bekommen die beiden weißen Alpakas ihr Ausgehgeschirr übergestülpt, sie gehen heute eine Stunde mit auf der ihnen bekannten etwa einstündigen Route durch den Dorneywald, durch Stockum, Langendreer und Dortmund-Kley. Mit zum Paket gehören auch eine Fütterung und die Gelegenheit, viele Selfies mitsamt dem Alpaka zu machen.
Besucherin Emma darf Diego führen. Das kleine Alpaka mit den blauen Augen brummt schon während der ersten Meter. Will er zurück? Vermisst er die anderen? „Wahrscheinlich, so kommunizieren Alpakas nunmal“, sagt Nikita (23). Während Diego und Santiago geruhsam über Wald- und Feldwege trotten, sorgen sie bei Spaziergängern und Gassigehenden für Erstaunen. Ein Alpaka an der Leine sieht man nicht alle Tage! Diego lässt sich von der 16-Jährigen kraulen und es wird viel getrödelt, entspannt eben. Und das in dieser wirklich schönen Landschaft, die man mitten im Ruhrgebiet nicht vermutet hätte. Nur einmal wird Diego fix: Da springt er mit ihr über einen kleinen Bach!
Wallaby-Kängurus ziehen ins Gehege in Witten
Jenny Bernemann will den „Peruvian Place“ (peruanischer Ort) gerne ausbauen. Zwei weitere Alpakas sollen die Herde irgendwann bereichern. Als „Eyecatcher“ könnten bald aber andere Tiere den zotteligen Anden-Tieren Konkurrenz machen: Dort werden bald auch kleine Kängurus einziehen. Die Wallabys vertragen im Gegensatz zu großen Kängurus nämlich auch den deutschen Winter. Zuerst aber bekommen sie noch einen eigenen Stall.
Zwei Routen bieten die beiden Alpakabesitzer an, eine davon ist kinderwagentauglich. Eine Tour kostet für einen Erwachsenen 28 Euro, Kinder unter 14 Jahren sind frei. Eine zweite erwachsene Begleitperson kostet 5 Euro.
Touren gibt es mittwochabends, freitags, samstags und sonntags und sind online über peruvian-place.de buchbar.
Überhaupt hat die 39-Jährige viel vor. Alpaka-Yoga zum Beispiel, bei dem eine Yogalehrerin auf der Wiese unterrichtet. Oder Zeltübernachtungen im Gehege. Und je nachdem wie die Wintersaison wird, vielleicht kann sie eines Tages von ihrem Hobby leben? „Vor allem freut es mich, welche positiven Reaktionen die Leute nach ihren Wanderungen zeigen. Eine Frau hat sogar vor Glück geweint.“
Zurück im Gehege freuen sich die Alpaka sichtlich, wieder beisammen zu sein. Und sie tun das auf ihre Art kund, nämlich indem sie gemeinsam zu ihrem Toilettenplatz traben, kollektiv in die Hocke gehen, um verträumt ein bisschen zu kötteln.
Vier Alpakas leben im Städtedreieck Witten-Bochum-Dortmund
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