Witten. Nach Corona steigen die Übernachtungszahlen in Witten langsam an. Doch das ist für einige Hotelbesitzer noch kein Grund zum Jubeln.

In den nordrhein-westfälischen Beherbergungsbetrieben hat die Zahl der Übernachtungen im Mai 2023 mit rund 5,2 Millionen einen Rekordwert erreicht. Auch in Witten nächtigen im Schnitt wieder mehr Menschen in den insgesamt elf Hotels und Pensionen. Doch es könnte noch besser sein, so die Hoteliers.

544 Betten stehen in der Ruhrstadt für Übernachtungsgäste zur Verfügung. Diese waren im Mai 2023 laut der Statistik von IT.NRW zu 40,4 Prozent ausgelastet, im April 2023 waren es nur 32,1 Prozent. Vor einem Jahr lag die Mai-Auslastung bei 36,6 Prozent. Die Zahlen haben jedoch noch nicht wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht: So nennt die Statistik für Mai 2019 eine durchschnittliche Auslastung der Betten von 44,6 Prozent.

Gäste buchen in der Regel ein bis zwei Nächte in Witten

Auch die Stadt veröffentlicht auf ihrer Homepage Übernachtungszahlen, allerdings nur für ganze Jahre. Danach gab es im vergangenen Jahr 60.894 Übernachtungen in Wittener Hotels oder Pensionen, darunter waren 2.961 Gäste aus dem Ausland. Vor Corona im Jahr 2019 waren es noch 72.638.

Wer hier nächtigt, bucht sein Zimmer in der Regel für etwa ein bis zwei Tage. Dass können die Hoteliers vor Ort bestätigen. Während sonst überwiegend Geschäftsleute, Handwerker und Monteure im Parkhotel absteigen, gebe es in den Sommermonaten auch viele Fahrradtouristen, so Leiter Lukas Zeuch. Das sei dem Ruhrtalradweg geschuldet. Wer diese Strecke fahre, bleibe meist nur eine Nacht. Doch es gebe auch Radler, die von Witten aus Sternfahrten unternehmen – und entsprechend etwas länger bleiben. Um 15 Prozent sei die Belegung im Parkhotel im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 gestiegen, freut sich Zeuch.

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Auch Ajit Grewal vom Haus Hohenstein ist mit den letzten Monaten recht zufrieden: „Ende Juni war es sehr voll. Wir hatten viele Tagesgäste, auch mehr Radfahrer als sonst.“ Viele von ihnen würden ihren Aufenthalt aber vom Wetter abhängig machen und kurzfristig buchen. Deshalb sei es gerade ruhiger. Grewal: „Wir nutzen die Zeit, um Überstunden abzubauen.“ Denn von August bis Oktober sei man komplett belegt mit Tagungs- und Hochzeitsgästen.

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Messen in Dortmund und Essen würden auch dem Hotel Specht in Annen die meisten Übernachtungsgäste bescheren, sagt Predrag Filko. Die seien jetzt im Sommer Mangelware. Auch Urlaubsgäste kann er derzeit nicht in seinem Haus begrüßen. Insgesamt, so Predrag, sei die Lage noch nicht so „wie vor Corona“.