Witten. Die Ruhrtalfähre in Witten fährt wieder zur Ruine Hardenstein. Doch der Weg zu dem beliebten Ausflugsziel ist verschlammt. Aber: Abhilfe naht.

An diesem Montag (27.3.) ist der touristische Betrieb im Ruhrtal gestartet: Die Hardenstein-Fähre legt wieder ab und Ziel vieler Ausflügler wird die Burgruine Hardenstein sein. Wobei es ein Hindernis gibt: Der Hardensteiner Weg, also der Wanderweg durch die Unterführung zur Ruine und weiter nach Vormholz, ist in diesem Jahr in einem besonders schlechten Zustand.

Die Regengüsse der letzten Wochen haben ordentlich dazu beigetragen, dass sich der Weg in eine Matschpiste verwandelt hat. So pfützenreich sehen gerade viele Waldwege aus. Beim Hardensteiner Weg sei dieser Zustand aber auch hausgemacht, sagt Hans Dieter Radke von den Burgfreunden Hardenstein. Die gepflasterten Entwässerungsrinnen sind mit Erde und Blättern verstopft und das Regenwasser kann nicht abfließen. Diese zu reinigen, wäre Aufgabe der Stadt Witten. Sie hat einen Pachtvertrag mit dem Grundstückseigentümer geschlossen und sich damit verpflichtet, die Zuwegung zur Burgruine, zum Haltepunkt des Museumszuges und zum Fähranleger in einem verkehrssicheren Zustand zu halten. Der Vorsitzende des Vereins wirft der Verwaltung vor, den Hardensteiner Weg in der Pflege und Unterhaltung zu vernachlässigen. Nach einer Anfrage dieser Zeitung betont die Stadt aber: „Zur Ausflugssaison hin werden wir den Weg in Kürze ausbessern“, so Stadtsprecher Jörg Schäfer.

Stadt Witten will oberen Teil des Weges erneuern

Für den Abschnitt des Weges oberhalb der Ruine sind Bauarbeiten geplant. „Die Ausschreibung für den Wegebau dort werden wir nach den Osterferien veröffentlichen. Ziel ist, dass die Arbeiten noch in diesem Jahr stattfinden. Der genaue Termin ist gerade noch nicht sicher“, so Schäfer.

Oben fährt die Museumsbahn, durch die Unterführung startet der Wanderweg nach rechts in Richtung Burgruine Hardenstein in Witten.
Oben fährt die Museumsbahn, durch die Unterführung startet der Wanderweg nach rechts in Richtung Burgruine Hardenstein in Witten. © FUNKE Foto Services | Christof Koepsel

Auch für den unteren Teil des Weges, die Verbindung vom Fähranleger zur Ruine, ist einiges geplant. Die Kolleginnen und Kollegen des Betriebsamts wollen auf dem Abschnitt in den Osterferien Blätter und Zweige abtragen und Unebenheiten ausbessern. „Gemeinsam mit der ESW wollen wir auch nach Lösungen für die Ablaufrinnen suchen“, so der Sprecher der Stadtverwaltung.

Ortstermine und Briefe zeigten keine Wirkung

Bis zu diesen Plänen war es ein weiter Weg. Vor Jahrzehnten wurde der Weg im Rahmen einer ABM-Maßnahme aufgearbeitet und in den ersten Jahren auch gepflegt. Später ging die Verantwortung in die Hände des Grünflächenamtes über. Als der zuständige Meister in den Ruhestand ging, war damit auch die Pflege seitens der Stadt beendet. In den letzten 20 Jahren kümmerte sich der Burgverein um die Zuwege, schnitt Brombeeren und Brennnesseln zurück und reinigte die Querrinnen. Seit letztem Jahr aber weigern sich die Ehrenamtlichen, die städtische Aufgabe zu übernehmen. Doch Briefe, Ortstermine oder Anrufe bei der Verwaltung hätten nichts bewirkt. Bürgermeister Lars König versprach sogar einen Besuch bei den Burgfreunden. „Aber passiert ist nichts“, so Radke.

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Inzwischen lassen die Burgfreunde, die sich seit 1974 um den Erhalt der Ruine kümmern, der Natur freien Lauf. Der untere Bereich des Wegs, nahe des Fähranlegers, ist inzwischen auf etwa 20 Meter Breite verschlammt. Dort sammelt sich das Regenwasser, das den Berg hinabfließt und eigentlich über die Entwässerungsrinnen in ein Feuchtbiotop geleitet werden sollte. Der Effekt: Das Biotop ist inzwischen fast ausgetrocknet. „Auf Besucher macht das alles einen schlechten Eindruck“, schimpft Radke. Schließlich handele es sich bei der Burgruine doch um ein Ausflugsziel, mit dem die Stadt Witten wirbt.

Die Stadt weist darauf hin, dass nach ergiebigen Regenfällen Pfützen und Laub auf Forstwegen nicht unüblich seien und zumindest in einem gewissen Rahmen auch hingenommen werden müssen. Der Hardensteiner Weg werde auch nach dem Umbau immer wieder beeinträchtigt sein. Jörg Schäfer: „Das Regenwasser wird unvermeidlich zu einer gewissen Erosion führen und Boden und organisches Material auf den Weg schwemmen.“