Witten. Die Wittener Pfarrerin hat beim Kirchentag in Nürnberg gesprochen und unter anderem die Ablehnung von homosexuellen Trauungen kritisiert.

Mareike Gintzel, Pfarrerin in der Wittener Johannis- und der Trinitatis-Gemeinde, hat beim ev. Kirchentag in Nürnberg gesprochen und viel Beifall geerntet.

Auch Fragen der sexuellen Orientierung werden beim Kirchentag in Nürnberg diskutiert. Die Regenbogenfahne ist das Symbol LGBTQ+-Bewegung.
Auch Fragen der sexuellen Orientierung werden beim Kirchentag in Nürnberg diskutiert. Die Regenbogenfahne ist das Symbol LGBTQ+-Bewegung. © epd | Tim Wegner

Bei einem Podium im „Zentrum Geschlechterwelten und Regenbogen“ appellierte die LGBTQ+-Beauftragte – also die Ansprechpartnerin für Fragen rund um sexuelle Orientierung – des Kirchenkreises Hattingen-Witten, an die Zuhörerinnen und Zuhörer im vollbesetzten Saal, in den Gemeinden auf alltägliche Diskriminierungen etwa bei Formularen oder Teilnehmerlisten zu achten.

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Gintzel kritisierte, dass es in verschiedenen Landeskirchen Pfarrerinnen und Pfarrer ablehnen dürfen, homosexuelle Paare zu trauen, wenn sie eine solche kirchliche Handlung nicht mit ihrem Bibelverständnis vereinbaren könnten.

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Solche Gewissensvorbehalte gehörten auf den Prüfstand, forderte auch Pfarrerin Ellen Radtke bei der gleichen Veranstaltung: „Das fügt anderen Menschen Verletzungen zu und führt diese Menschen weit weg von Gott.“ Sie kritisierte, die evangelische Kirche sei nicht so weit, dass queere Menschen an die Türen der Pfarrämter klopfen könnten. Radtke: „Der Satz ‘Alle sind willkommen’ ist eine der größten Lügen der evangelischen Kirche.“