Musikschule in Witten zeigt: Musik verbindet Generationen
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Witten. Bestes Wetter und beste Stimmung: Der Tag der offenen Tür der Musikschule in Witten war mehr als gut besucht. Musizieren fasziniert eben.
Was die Musikschule in Witten alles zu bieten hat, zeigte sie am Sonntagnachmittag. Bei sommerlichem Wetter war der Andrang beim Tag der offenen Tür groß. Alle Generationen waren vertreten und erlebten einen musikalischen Nachmittag mit vielen Highlights von unterschiedlichsten Konzerten, über den Instrumenten-Trödel bis hin zur Möglichkeit, sich an diversen Instrumenten auszuprobieren.
Das diesjährige Motto „Musik teilen – Menschen gewinnen“ spiegele auch den Anspruch der Musikschule wider, das Zusammenspiel in Orchestern, Bands und Ensembles zu stärken: „Man übt zwar allein zu Hause, aber bereitet sich dabei auf das Musizieren im Ensemble vor“, sagt Michael Eckelt. Der Leiter der Musikschule ist immer wieder begeistert, wie sehr Musik Menschen verbinden kann, „und zwar über alle Generationen hinweg“.
Akkordeon und Saxophon erleben eine Renaissance
Der Innenhof des Haus Witten platzt aus allen Nähten, als auf der Bühne der Kinderchor mit rund 30 jungen Sängerinnen und Sängern „Applaus, Applaus“ von den Sportfreunden Stiller zum Besten gibt. Ein Keyboarder und vier Gitarristen, die lässig auf dem Rand der Bühne sitzen, begleiten den Chor. Mit der Zeile „Hör niemals damit auf“ endet der Song und das Publikum versteht dies als Aufforderung, kräftig in die Hände zu klatschen. Beendet wird der Applaus erst durch den Beginn der Zugabe.
Im Inneren des Gebäudes öffnet sich hinter jeder Tür die Welt eines anderen Instruments. Von den Klassikern Klavier und Gitarre bis hin zu Instrumenten, wie Akkordeon und Saxophon, die momentan eine Renaissance erleben, wie Michael Eckelt berichtet, kann alles ausprobiert werden – egal ob zum Zupfen, Blasen, Streichen oder Trommeln.
Kontrabass fasziniert mit Tieftönigkeit
Aus einem Raum im Obergeschoss dringt ein satter und sehr tiefer Ton. Der neunjährige Lennart versucht sich hier im Kontrabass-Spiel. Das gewaltige Instrument überragt den Blondschopf um geschätzte 30 Zentimeter. Musiklehrer Michael Weidknecht zeigt dem Nachwuchsmusiker, wo er seine Finger platzieren muss, um die richtigen Töne zu erzeugen. Zunächst mit den Fingern, nach ein paar Übungen dann auch mit dem Bogen. Konzentriert führt Lennart den Bogen hin und her und schafft es, dem Instrument wohlklingende Töne zu entlocken.
Michael Weidknecht unterrichtet hier an der Musikschule Kinder und Jugendliche zwischen neun und 16 Jahren. Am Kontrabass fasziniert ihn die Tieftönigkeit: „Dieses Instrument kann einen tiefen, runden und warmen Klang erzeugen wie kein anderes Instrument.“ Neben Kontrabass unterrichtet er das türkische Instrument Baglama. Sein Schüler Kolya (11 Jahre jung) gibt eine Kostprobe seines Könnens. Er entlockt dem Instrument die typisch orientalischen Klänge, „die durch die zusätzlichen Viertel-Saiten entstehen“, erklärt Weidknecht.
Instrumenten-Trödel zugunsten des Fördervereins
Hans Espe geht in Ruhestand
In all die gute Laune mischte sich am Musikschultag eine gehörige Portion Wehmut. Denn die Musikschule verabschiedete ihr Urgestein Hans Espe, der die Blechbläser unterrichtete, nach mehr als 40 Jahren in den Ruhestand.
Beim Auftritt seiner „Brasselbande“ wurde er von ehemaligen Schülern überrascht, die sich von „ihrem Hänschen“ persönlich verabschieden wollten. Hans Espe war sichtlich gerührt.
Auch beim Instrumenten-Trödel ist das Interesse groß. Dort werden ausgemusterte Instrumente, Noten und Zubehör angeboten. Diese haben allesamt keine Preisschilder, sondern werden gegen eine Spende an den Förderverein abgegeben.
Am Abend ist Michael Eckelt begeistert über den Besucherzuspruch: „Trotz riesiger Konkurrenz durch zahlreiche Veranstaltungen haben wir viele Menschen erreicht.“ Aktuell haben in der Musikschule die Proben für ein Benefiz-Konzert begonnen, das im November stattfinden wird und auf das sich Eckelt bereits freut: „Das Kollegium der Musikschule wird dann zugunsten Wittener Projekte spielen“, gibt er einen Ausblick.
Musikschule- Am Sonntag gab es ganz schön was auf die Ohren
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