Witten. Der Hammerteich in Witten droht zu verlanden. Nun gibt es einen neuen Vorstoß, um das Gewässer zu retten. Geld steht nur begrenzt zur Verfügung.
Die Sorge um die Zukunft des Hammerteichs ist riesig. Jetzt haben in großer Runde Fachleute zusammengesessen, die das Gewässer retten wollen. Einig waren sich die Experten, dass sich für die Sanierung derzeit kein Königsweg abzeichnet. Daher soll nun eine Studie her, die offene Fragen klärt und Lösungsmodelle aufzeigt.
Der Teich leidet seit Jahren unter den Mengen an Schlamm, die immer mehr werden. Vor allem trägt herabfallendes Laub zur Belastung des kleinen Sees bei, aber auch durch den Borbach geraten häufig Ablagerungen in das Gewässer. Viele Bürger haben Sorge, dass der Teich immer kleiner wird und auch der Gehalt an Sauerstoff schwindet, den Fische nun mal fürs Überleben brauchen.
Machbarkeitsstudie in Auftrag geben
Neue Auflage der Brotzeit
Am Sonntag, 4. Juni, von 11 bis 15 Uhr, ist es soweit: Dann steht die bereits dritte Auflage der Brotzeit bevor, das sich bislang bewährt hat: Es gibt Kaffee, Tee, Brötchen, Butter, Marmelade, Käse und selbst gebackenen Kuchen.
Wer etwas anderes möchte, kann es in einem eigenen Picknick-Korb mitbringen. Die Veranstalter sorgen für Tische und Bänke, um die Zeit an frischer Luft genießen zu können.
Angesichts der Gefahren ergeben sich eine Menge an Fragen, auf die die Studie Antworten geben soll. Wie viel Wasser sollte beispielsweise der Hammerteich auf jeden Fall ständig mit sich führen, um seinen Bewohnern einen geeigneten Lebensraum bieten zu können? Braucht er zudem eine Mindesttiefe, um seinen Herausforderungen gewachsen zu sein?
Darüber hinaus besteht aber noch weiterer Klärungsbedarf. Der sich abgelagerte Schlamm geht mit großer Wahrscheinlichkeit auf das Laub der Bäume rund um den Teich zurück. Um es aber genau zu wissen, aus welchen Stoffen die Sedimente bestehen, sollen Fachleute Proben nehmen und das Material eingehend untersuchen.
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Die Studie soll ferner ausloten, wie der Teich nun den Schlamm wieder los werden kann, sagt Philipp Pössel vom städtischen Planungsamt. In der Vergangenheit kamen bereits mehrere Vorschläge auf. Unter anderem hieß es, die Ablagerungen sollten in die Ruhr verfrachtet werden. Das aber stößt bei Behörden auf Skepsis. So viel Sediment sei dem Fluss nicht zumutbar, lautet ihr Argument. Nach einer weiteren Idee könnten auch Teile des Schlamms ausgekoffert und im Uferbereich gelagert werden. „Oder sollte man sofort alle Ablagerungen ausbaggern und entfernen?“, fragt Pössel.
Auskoffern gilt als die teuerste Lösung
Nach bisherigem Stand wäre das aber wohl die teuerste Lösung. Daher soll die geplante Untersuchung nun konkrete Zahlen nennen. Insgesamt sind im Haushalt der Stadt 800.000 Euro für den Hammerteich vorgesehen, verteilt zur Hälfte auf dieses und das kommende Jahr. Ob der Betrag ausreiche, solle die Studie zeigen. Zugleich hebt Pössel hervor, dass die Stadt durchaus nach einer langfristigen Lösung Ausschau halte. Denn was bringe es, wenn man es zwar geschafft habe, den Schlamm erst einmal los zu werden, aber sich innerhalb kurzer Zeit erneut Ablagerungen bilden würden.
Nachdem nun Fachleute der Stadt, Landschaftsplaner und Ingenieure den Rahmen für die Machbarkeitsstudie abgesteckt haben, beginnt jetzt die Suche nach geeigneten Büros, sagt Pössel. Zugleich wolle man auch einen Zeitplan für die weitere Umsetzung festlegen.
Verein lobt Vorgehen der Stadt Witten
Wie sich inzwischen die Stadt um das Gewässer kümmert, stößt bei dem Verein Hammerteich auf großes Lob. „Wir sind sehr zufrieden und haben den Eindruck, dass es alle Beteiligten ernst meinen“, sagt der 2. Vorsitzende Uwe Seifert. Er hat die Überzeugung gewonnen, der kleine See brauche dauerhaft eine Tiefe von 1,50 Meter, um dauerhaft bestehen zu können.
Zu Gast waren während des Forums Vertreter der Stadt Bochum. Das Gewässer in ihrem Stadtpark weist ähnliche Probleme auf wie der Wittener Hammerteich. Die Nachbarkommune hat sich für das Ausbaggern entschieden, doch die Kosten gehen in die Millionen.