Witten. Große Pfützen machen das Spaziergehen am Wittener Hammerteich derzeit zu einer Herausforderung. Das ist aber nicht das einzige Probleme.

Der viele Regen der letzten Tage hat dem Hammerteich in Witten zugesetzt. Auf den Gehwegen sind viele Pfützen entstanden, die nicht wirklich ablaufen. Spaziergänger müssen an manchen Stellen, etwa an den Bänken, zickzack laufen. Das bleibt aber nicht das einzige Problem des Gewässers.

Ein Ortsbesuch am Donnerstagvormittag bestätigt es. Die Gehwege sind nass und matschig. Natürlich ist das nach dem vielen Regen der letzten Wochen auch an anderen Stellen in der Stadt der Fall. Das Problem am Hammerteich scheint aber ein grundsätzliches zu sein. Das Grundwasser läuft einfach nicht ab. „Das ist hier seit Jahren ein prinzipielles Thema“, sagt Christoph König, Vorsitzender des Hammerteich e.V. Seiner Ansicht nach könnte es schon ausreichen, etwas am Untergrund zu verändern – was für Garten- und Landschaftsbauer keine schwere Aufgabe wäre.

Vorsitzender vom Hammerteich e.V. in Witten lobt die Förster

Neben den Pfützen sorgen viele herausstehende Steine für Stolperfallen. „Es ist eine Schande, dass hier nichts getan wird. Ein normaler Spaziergang ist vor allem bei schlechterem Wetter nicht möglich“, so König. Den Gewässerexperten ärgern zudem die Bäume, die umfallen und im Teich liegen bleiben. „Es findet sich auch niemand dafür, der sie dann entfernt.“ In dem Zusammenhang lobt er aber die Förster, die sich zumindest um den angrenzenden Wald kümmern. „Dieser ist wirklich in einem guten Zustand.“

Christoph König ist Vorsitzender des Hammerteich e.V. in Witten.
Christoph König ist Vorsitzender des Hammerteich e.V. in Witten. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Die Sorgen am Hammerteich werden nicht weniger. Zwar würde das Drumherum immer mal wieder in Stand gesetzt, laut König aber hauptsächlich dann, wenn größere Events anstehen. „Ich würde mir wünschen, dass das kontinuierlich der Fall ist.“ Als Beispiel nennt der Vereinsvorsitzende hier etwa die Mülltüten in den Abfalleimern. „Das ist ein kleiner erster Schritt.“

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Auch die Stadt bestätigt, dass sie daran interessiert ist, das Ausflugsziel Hammerteich attraktiv zu halten. Dafür schneide man etwa die Büsche zurück, mähe den Rasen und entferne den Abfall. Insbesondere rund um den Spielplatz sei alles in einem guten Zustand, bestätigt Christoph König. „Die Toiletten hingegen sind eine Katastrophe“, klagt er.

Entschlammung bleibt weiter ein Thema

Und auch das Thema der Entschlammung ist noch immer nicht gelöst. Die Gewässerfläche ist in den vergangenen Jahren um etwa ein Drittel geschrumpft, das Wasservolumen dürfte sich etwa halbiert haben. Der Grund: Sedimente im angrenzenden Borbach führen zu einer Verschlammung des Teichs am Zufluss des Baches. „Es soll bald einen Workshop geben, in dem diskutiert wird, was denn jetzt gemacht werden kann“, sagt König.

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Viele Pläne sind in den letzten Jahren schon verworfen worden. So hatte die Stadt überlegt, den Schlamm aus dem Teich in die Ruhr zu pumpen. Was aber schon aus Umweltgründen nicht in Frage kam. König hofft, dass durch die Gründung des Hammerteichvereins Bewegung in die Sache kommt. Zuletzt wurde der Verein mit dem Nachhaltigkeitspreis der Stadtwerke Witten ausgezeichnet. „Das zeigt, dass unsere Arbeit gesehen wird und man merkt, wie wichtig das Gewässer für die Stadt Witten ist“, so der Vereinsvorsitzende.

Wie es grundsätzlich in puncto Entschlammung weitergeht, steht aber in den Sternen. „Wir sind im intensiven Austausch mit Expertinnen und Experten sowie zuständigen Behörden, um eine Lösung zu finden“, sagt Stadtsprecher Jörg Schäfer. Die Lösung müsse jedoch gewässer- und naturschutzrechtlich sowie finanziell tragbar sein. Im Sommer habe man den Hammerteich ständig im Blick und fülle gegebenenfalls kühles, frisches Wasser nach, um Blaualgen zu verhindern. Die ganz große Lösung zur Rettung lässt aber weiter auf sich warten.

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