Witten. Die Stadt Witten hat sich angesichts steigender Flüchtlingszahlen 2022 zweimal für überlastet erklärt. So ist die Situation heute.
3200 Geflüchtete und Geduldete leben aktuell in Witten. Im vergangenen Jahr ist diese Zahl mit den Ukraine-Flüchtlingen deutlich angestiegen. Die Aufnahme und Versorgung der Menschen hat die Stadtverwaltung dabei zweimal an und über ihre Grenzen gebracht. Im Sommer und im Herbst zeigte das Amt für Wohnen und Soziales bei der Bezirksregierung in Arnsberg seine Überlastung an.
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Die Ruhrstadt steht damit nicht allein da. Wie die Westfalenpost zuerst berichtete, hat sich in diesem und im vergangenen Jahr fast jede dritte der insgesamt 83 Kommunen des Regierungsbezirks für überlastet erklärt. 2022 gingen insgesamt 25 solcher Überlastungsanzeigen in Arnsberg ein, in diesem Jahr bisher vier. Die Nachbarstadt Hattingen meldete sich bislang sogar dreimal. Neben Witten kamen auch Breckerfeld, Kamen und Warstein zweimal in große Bedrängnis.
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Hoher Krankenstand machte Aufnahme weiterer Geflüchteter unmöglich
Im Sommer 2022 litt Wittens Amt für Wohnen und Soziales, das für die Unterbringung der Flüchtlinge verantwortlich ist, unter einem hohen Krankenstand. „Es gab keine Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter, die die Zimmerbelegung regeln, Betten beziehen oder die Bedarfe der Geflüchteten hätten erfassen können“, sagt Stadtsprecherin Lena Kücük. Im Herbst habe es dann einen „kurzzeitigen Engpass bei den verfügbaren Betten“ gegeben.
Wie in solchen Fällen üblich, habe man die eigene Situation der Bezirksregierung ausführlich darlegen müssen. Denn rechtlich definierte Kriterien für das Vorliegen einer Überlastung gibt es nicht. In beiden Fällen habe die Bezirksregierung als Zuweisungsbehörde einen zeitlichen Aufschub gewährt, es wurden also für rund zwei Wochen keine weiteren Geflüchteten in die Ruhrstadt geschickt. Seine Quote musste Witten trotzdem erfüllen, nur eben zu einem späteren Zeitpunkt. Heute habe sich die Situation so eingependelt, dass keine neuerliche Überlastung mehr angezeigt werden musste, so Kücük.
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