Witten. Die Situation in der Pflege sei für alle Beteiligten unzumutbar, kritisiert eine Wittenerin. Sie ist selbst gehandicapt und benötigt Betreuung.

Unter dem Motto „Gestresst und durchgenässt“ findet am Freitag, 12. Mai, um 18 Uhr eine Kundgebung zum Thema Pflege auf dem Rathausplatz statt. Damit will eine betroffene Wittenerin auf die oftmals unzumutbare Situation für pflegende und hilfsbedürftige Menschen aufmerksam machen. „Lassen Sie uns protestieren, damit dieser Knochenjob mehr geschätzt wird“, sagt Initiatorin Hannah Long.

Die 33-Jährige hat eine Tetraspastik, ist also an Armen und Beinen gelähmt. Sie lebt in einer intensiv betreuten Wohnform und bekomme dort mit, dass es zu wenig Pflegerinnen und Pfleger gebe. Die Folge: „Bewohner müssen mit dem Toilettengang warten, weil zu wenig Mitarbeiter im Dienst sind“, schildert Hannah Long die Situation.

Wittenerin mit Handicap: Situation für Pflegende und Bewohner unzumutbar

Sowohl für Bewohner als auch für die Pflegenden sei das unzumutbar, das habe sie in zahlreichen Gesprächen erfahren. Oft müssten Bewohner bei der Pflege zurückstecken, während Mitarbeiter ständig für andere Kollegen einspringen würden. „So macht ihnen der Beruf keinen Spaß mehr.“ Hannah Long übt weitere Kritik: „Für das Menschliche bleibt oft keine Zeit. Dabei sind Gespräche genauso wichtig wie Pflege. Ein Wohnort sollte ein Zuhause sein, dafür kämpfe ich!“

Eingeladen zur Kundgebung sind alle Menschen, die Betreuung benötigen, die Pflegenden selbst, aber auch andere Mitarbeitende der betreffenden Einrichtungen sowie hiesige Politiker.

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