Witten. Für die Wittener Fotografin Ellen Loke ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Ihre Arbeiten hängen jetzt in New York – in einem bekannten Gebäude.
Zugegeben: Anschauen werden Sie sich die Ausstellung, um die es in diesem Artikel geht, vermutlich nicht. Aber es lohnt sich dennoch, über sie zu berichten. Denn die Wittener Fotografin Ellen Loke stellt ihre Arbeiten derzeit auf der Madison Avenue in New York aus.
„Sensual Sensitivity“ – sinnliche Empfindsamkeit – heißt die Ausstellung in der Galerie Makowski, die in der achten Etage des Du-Mont-Buildings ihre Räume bezogen hat. Gegründet wurde die Galerie im Jahr 2012 von Rusa Makowski in Berlin. Inzwischen ist sie nicht nur dort und in New York, sondern auch in Paris und dem chinesischen Zhuhai vertreten. Makowski setzt ihren Schwerpunkt auf internationale, zeitgenössische Kunst aus den Bereichen Malerei, Grafik, Fotografie und Bildhauerei. International gezeigt werden dabei Kunstwerke von etablierten Künstlern wie auch jungen Talenten, so will die Galeristin nicht nur neue Talente entdecken, sondern diese auch auf der ganzen Welt fördern.
Für die Wittenerin ist ein Traum in Erfüllung gegangen
Über einen Instagram-Wettbewerb war Ellen Loke auf die Galerie aufmerksam geworden und hatte sich mit ihren Fotos beworben. Dass sie wirklich eine Rückmeldung bekommen würde – und noch dazu eine positive –, damit hatte die Wittenerin überhaupt nicht gerechnet. Doch schon bald darauf nahm Rusa Makowski Kontakt mit ihr auf. „Großartig“, nennt die Galeristin die Bilder. Ellen Lokes Arbeiten seien „ein Volltreffer“ für die Galerie. Die Zusage für die Schau in New York folgte prompt. Die Fotografin strahlt: „Für mich ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen.“
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Die 54-Jährige hat auch schon in der Heimat mit ihren Arbeiten für Aufsehen gesorgt, war bereits mehrfach bei der „Revierkunst“ dabei, hat aber auch schon in Köln, Düsseldorf und Paris ausgestellt. Das Thema ihrer Bilder ist der weibliche Körper. Ellen Loke zeigt Frauen auf ihren Fotos sinnlich und erotisch, oft nackt, aber ohne sie dabei bloß zu stellen. Sie wählt mit der Linse Perspektiven, die neu und überraschend sind: „Es reizt mich, die Linienführung des weiblichen Körpers zu erkunden“, erklärt sie ihre Kunst.
Fotografie ist für Ellen Loke nur ein Hobby
Eine Kunst, die die Diplom-Pädagogin übrigens nur als Hobby betreibt. Um selbst schöne Familienfotos machen zu können, hatte sie vor einigen Jahren Kurse bei WAZ-Fotografin Barbara Zabka gemacht, experimentierte viel und fand schließlich ihr erstes Model. Eine junge Kollegin wollte gerne erotische Fotos von sich. So fing es an.
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Für die Fotografie den Job beim Jugendamt der Stadt Witten – im Bereich Frühe Hilfen – aufzugeben, hat Ellen Loke noch nie in Erwägung gezogen. „Ich mache die Arbeit sehr gerne und sie erfüllt mich mit Freude“, sagt die Mutter eines 17-jährigen Sohnes. Die Fotografie sei hingegen eine Leidenschaft, „in der ich meine Kreativität auslebe und neue Energie schöpfe“.
Reise nach New York folgt erst im Oktober
Hobby hin, Hobby her – bei den Vorbereitungen für die Ausstellung in New York ging es dennoch sehr professionell zu. Gemeinsam wurden die Bilder ausgesucht, die nun in dem bekannten Wolkenkratzer in Manhattan hängen. Ellen Loke schickte per Mail eine Vorauswahl ihrer Arbeiten, die Galeristin suchte ihre Favoriten aus. Die machten sich dann kurz darauf auf den Weg über den großen Teich. Nicht mehr elektronisch, versteht sich, sondern 80 mal 120 Zentimeter groß, gedruckt auf Alu Dibond und Acryl und vor allem sorgfältig verpackt.
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Eine Woche lang sind die Fotografien zu sehen, bis zum 30. April, dann wird gewechselt. Zu gerne hätte Ellen Loke selbst die Schau besucht und gelauscht, was denn die Amerikaner zu ihren Fotos sagen. „Das wäre so spannend gewesen, aber ich fliege leider erst im Oktober nach New York“, bedauert sie. Ein Besuch in der Galerie ist dann schon fest eingeplant – auch wenn längst andere Bilder an den Wänden hängen. „Aber dann kann ich wenigstens den Ort auf mich wirken lassen.“ Und vielleicht hängen die Fotos von Ellen Loke dann ja schon in China, Paris – oder sind längst verkauft.