Witten. Große Ehre für den Wittener Fotografen Wolfgang Loke. Sein Bild vom VfL-Jubel wurde jetzt vom Deutschen Verband für Fotografie ausgezeichnet.
Zugegeben: Die besseren Zeiten des VfL Bochum in der ersten Liga sind schon ein paar Tage her. Aber wenn man das Foto von Wolfgang Loke anschaut, meint man, immer noch den Jubel der Fans zu hören. Die Intensität dieser Aufnahme hat wohl auch den Deutschen Verband für Fotografie (DVF) überzeugt. Er hat dem Wittener Fotografen für das Bild „La Ola“ jetzt die Silbermedaille verliehen.
„Ich fotografiere ja nicht nur für mich und meine Festplatte“
„Fankultur“ lautete das Motto des diesjährigen DVF-Themenwettbewerbs. Loke erinnerte sich an sein Bild vom Einzug des VfL in den UEFA-Cup – lang ist’s her – und sandte es ein. „Ich beteilige mich regelmäßig an solchen Wettbewerben“, sagt der 52-jährige Hobby-Fotograf, der damit auch schon international erfolgreich war. Es sei einfach schön, ein positives Feedback zu bekommen. „Das ist der Kick für mich. Ich fotografiere ja nicht nur für mich und meine Festplatte.“
Das Fotografieren fasziniert Loke von Kinderbeinen an. Seine erste Kamera – „so eine Ritsch-Ratsch-Klick“ – bekam der Wittener zur Kommunion. Eine richtige Spiegelreflex kaufte er sich dann schon mit 15 Jahren. Nach seiner Ausbildung überlegte er, noch Fotografie an der Folkwangschule zu studieren, reichte erfolgreich seine Arbeiten ein – und entschied sich dann doch für die sichere Laufbahn als Kommunalbeamter im Bochumer Planungsamt.
Die Entscheidung hat er nicht bereut. „Das Fotografieren macht mir doch Spaß, weil es mein Hobby ist, weil ich nicht davon leben muss“, sagt er. „Es ist der kreative Ausgleich zu meinem Job.“
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Über die Kamera kommt der Wittener schnell mit Menschen in Kontakt
Aber warum gerade fotografieren? „Ganz einfach: Zum Malen hab ich weder Geduld noch Talent“, so Loke schmunzelnd – und fügt dann ernsthaft hinzu: Über die Kamera komme er schnell mit Menschen in Kontakt. „Das macht einfach großen Spaß.“ Auch auf Reisen sei der Fotoapparat für ihn immer ein Mittel zur Verständigung. „Selbst auf Kuba, wo ich mit den Menschen nur mit Händen und Füßen sprechen konnte, konnte ich über meine Bilder eine Verbindung zu ihnen aufbauen.“ Und offenbar auch eine Beziehung. Denn Lokes Kuba-Fotos zeigen Menschen, die offen und vertrauensvoll in die Linse blicken.
Reisefotografie ist denn auch einer der Schwerpunkte von Wolfgang Loke. Der andere ist „Fine Art Nude“, also Modelfotografie bis hin zum Akt. „Dabei geht es nicht um Erotik, sondern um Körperformen und Ästhetik.“ Für seine Shootings wählt er gerne außergewöhnliche Plätze in der freien Natur, einen idyllischen Bootssteg, eine ungewöhnliche Baumwurzel, einen Bachlauf. „Draußen ist das Licht einfach schöner.“ Seine Modelle fügt er wie Skulpturen, wie Kunstwerke in die Landschaft ein.
Witten- Fotograf Wolfgang Loke gewinnt Preis des DVF
Wittener Fotograf steht auf Dramatik im Bild
Nur wenn das Wetter gar zu garstig ist, um leicht bekleidet im Wald zu shooten, weicht Loke aufs Haus aus. In seinem Wohnzimmer hat er ein kleines Studio eingerichtet. Dort entstehen kunstvolle Porträt-Arbeiten. „Oder wir gehen auf den Dachboden.“ Dann werden die Frauen inszeniert, manchmal auf dem nackten Boden, aber immer spektakulär. „Ich steh auf Drama“, betont der 52-Jährige.
Er findet seine Modelle übrigens – oder sie ihn – über seine Instagram-Seite. Wie alt die Frauen sind, ist dem Fotografen dabei eher egal. „Wichtiger ist, sie müssen Ausstrahlung haben.“
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Für das perfekte Bild mit einem solchen Motiv nimmt der Wittener auch weite Strecken in Kauf. Nicht nur im Ruhrgebiet wird geshootet, sondern in ganz Deutschland oder auch mal in Frankreich. Denn das ist Wolfgang Lokes Wunsch: „Die Reise- und die Aktfotografie zu verbinden – am liebsten mit einem Modell in der schroffen isländischen Landschaft. Das wäre toll!“