Witten. Von den 41 Hunden, die in Dortmund beschlagnahmt worden sind, werden acht nun in Witten versorgt. Doch sie bereiten der Arche Noah einige Sorgen.
Langeweile kommt bei der Arche Noah ohnehin niemals auf, aber derzeit haben die Tierschützer in Witten noch mehr zu tun als sonst. Denn sie haben einen Teil der 41 Hunde aufgenommen, die in einem verwahrlosten Haus in Dortmund sichergestellt worden waren.
Die Tiere hatte die Dortmunder Polizei Ende Februar in einer Wohnung in der Dortmunder Nordstadt gefunden – verfilzt, ohne Auslauf, in viel Dreck und Gestank. Die Kleinhund-Mischlinge verschiedener Rassen seien „erheblich vernachlässigt“ worden, stellte die Amtstierärztin fest. Die Feuerwehr brachte die Tiere ins Tierheim an der Hallerey.
Wittener konnten acht Hunde aufnehmen
Doch die Vielzahl der Tiere überstieg die Möglichkeiten des Heims, einige Hunde wurden daher bei Einrichtungen in der Nachbarschaft untergebracht – unter anderem in Witten. „Wir arbeiten schon lange gut mit den Dortmundern zusammen“, erklärt Carsten Verhoeven von der Arche Noah. Als die Anfrage kam, zögerte er daher nicht lange. „Acht Hunde konnten wir übernehmen, mehr war bei uns nicht drin.“
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Doch auch die acht kleinen Rüden haben die Wittener bereits vor ziemliche Herausforderungen gestellt. „Die waren zum Teil sehr verwahrlost“, sagt Verhoeven. Das Fell der Tibetterrier und Malteser sei so verfilzt gewesen, dass mit Kamm und Bürste nichts mehr zu machen gewesen sei. Da musste jemand vom Fach ran. Die Arche bat in einem Facebook-Aufruf um Hilfe. Hundefriseurin Cordula Luckhardt vom Dog-Styling-Saloon erklärte sich prompt bereit, die ungepflegten Tiere bei der Arche zu behandeln. „Dafür sind wir sehr dankbar“, so Verhoeven.
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Unter den Filzen hatten sich schon Ekzeme gebildet
Denn für die Friseurin war es ein hartes Stück Arbeit. Als die Hunde in der verdreckten Wohnung entdeckt wurden, war ihr Fell mit Kot und Urin verschmutzt und voller Filzbündel. „Es war so hart wie ein Brett, so dass man mit der Schere kaum durchkam“, schildert der Wittener. Unter den Filzplatten war die Haut bei einigen Tieren entzündet, bei anderen hatten sich bereits Ekzeme gebildet. Kein Wunder: Die Hunde hatten keinen Auslauf, lebten buchstäblich im eigenen Dreck. „Daher sind sie auch nicht alle stubenrein“, erklärt Verhoeven.
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Seit drei Wochen leben sie nun bei der Arche Noah. In drei getrennten Zwingern – mit Außengehege – sind die acht Rüden untergebracht. „Damit es keine Streitereien gibt“, sagt der Tierschützer. Darauf achte er sehr, damit nicht so etwas wie in Dortmund passieren könne: Dort sind zwei der sichergestellten Tiere offenbar von anderen totgebissen worden. Ein dritter Hund starb nach Aussagen der Stadt Dortmund an einem „hochgradigen Parasitenbefall im Darm“.
Dortmunder Halterin will die Hunde zurück
Doch die drei belegten Zwinger bereiten der Arche Noah auch Sorgen. Denn damit sind auch ihre Kapazitäten praktisch erschöpft, nur für Notfälle gibt es noch Platz. Das Problem: Die acht Hunde dürfen nicht vermittelt werden – zumindest noch nicht. Denn sie gehören offiziell noch der Halterin (51). Sie hätte ihre Tiere gern zurück, will eine Zucht betreiben. Die Stadt Dortmund aber ist strikt dagegen: Sie will ein Hundehaltungsverbot gegen die Frau erwirken, aber das braucht Zeit. Es soll eine Anhörung geben, doch der genaue Termin steht noch nicht fest.
So kann man helfen
Alle Tiere, die in der Vermittlung sind, sind auf der Homepage des Vereins zu finden: arche-noah-witten.de. Das Büro an der Wetterstraße 77 ist mo, di, do, fr von 15 bis 18 Uhr und sa von 10 bis 12 besetzt: . Interessenten können sich aber außerhalb der Öffnungszeiten an die Arche wenden: 02302 39 03 77 und 02302 57 55 8.Wer helfen will: Möglich ist das durch eine Spende auf das Konto IBAN: DE98 452500 35000 7376791 bei der Stadtsparkasse Witten, eine Mitgliedschaft im Verein (15 Euro jährlich) oder die Aufnahme von Pflegetieren.
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Carsten Verhoeven hofft dennoch, dass es nicht mehr allzu lange dauert, bis die Tiere freigegeben werden. Denn so lange sie bei der Arche Noah leben, kann die keine anderen Hunde aufnehmen. Doch dringende Anfragen gibt es fast täglich – die Not ist groß.