Witten. Kopftuch im Krankenhaus? Ja, bitte! Das Evangelische Krankenhaus Witten tut gut daran, seinen muslimischen Angestellten entgegenzukommen.
Nicht erst seit Corona ächzt das deutsche Gesundheitssystem unter dem immer dramatischer werdenden Fachkräftemangel. Ärztinnen und Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger fehlen an allen Ecken und Enden. Wessen Eltern, Partner oder Geschwister in letzter Zeit auf medizinische Hilfe oder Pflege angewiesen waren, kann ein schmerzliches Lied davon singen.
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Dass sich die hiesigen Krankenhäuser – und in Witten haben wir nur die beiden konfessionell geprägten Kliniken – lange Muslimen gegenüber zwar nicht verschlossen haben, aber den weiblichen Nachwuchskräften, die Wert auf das Tragen ihres Kopftuchs legen, den Zugang erschwert bis unmöglich gemacht haben, ist allein schon aus dieser Perspektive völlig unverständlich. Dies hat wohl am meisten den Häusern selbst geschadet.
Kein Patient sucht sich sein Krankenhaus nach der Konfession aus
Denn wer sucht sich sein behandelndes Krankenhaus schon danach aus, ob es christlich, kommunal oder privat geführt wird? Richtig: Niemand. Dann schon eher danach, wie gut man sich oder die Angehörigen dort aufgehoben fühlt, wie engagiert, zugewandt und professionell die Mitarbeitenden sind.
Davon ab ist es auch eine Frage der gesellschaftlichen Vielfalt und der Wertschätzung dieser Beschäftigten – gerade hier im Ruhrgebiet, dem Zuwanderung und ein Miteinander von Menschen unterschiedlicher Herkunft doch quasi in die DNA geschrieben sind. Das Marien-Hospital hat es vorgemacht. Auch das EvK geht nun diesen überfälligen Schritt. Gut so.