Witten. Auch nach der Trennung hat ein Wittener mit dem Paypal-Konto seiner Ex-Freundin bezahlt. Für sein Verhalten findet er eine kuriose Erklärung.

Während ihrer vierjährigen Beziehung hat eine Frau aus Witten ihrem Freund erlaubt, ihr Paypal-Konto zu benutzen. Nach der Trennung untersagte sie ihm das. Das schien den 25-Jährigen allerdings nicht zu beeindrucken. Stattdessen bezahlte er am 14. Mai vergangenen Jahres über besagtes Konto ein Bahnticket für 126,90 Euro. Nun sahen sich die beiden vor Gericht wieder.

Die Trennung erfolgte im April vergangenen Jahres, also einen Monat vor dem Fahrscheinkauf. Nach der verbotenen Verwendung des Kontos, versprach der Wittener seiner Ex immer wieder, ihr das Geld zurückzuzahlen. Nur leere Worte, denn nichts passiert. Schließlich reicht es der 22-Jährigen und sie erstattet Anzeige bei der Polizei. „Es stimmt schon, dass ich die Daten benutzt habe“, gestand der Angeklagte vor Gericht die Vorwürfe.

Wittener zeigt sich uneinsichtig

Von Unrechtsempfinden fehlte beim 25-Jährigen aber jede Spur. Vielmehr sieht er offenbar die Gründe für seine Straftat im Verhalten seiner Ex. Sie habe ihn schließlich rausgeworfen. Er sei daraufhin in finanzielle Nöte geraten, während sie ein gutes Leben ohne ihn geführt habe.

Die Ex-Freundin bestätigte im Zeugenstand, dass sie dem Wittener ein Nutzen ihres Paypal-Kontos über das Beziehungsende hinaus verboten habe. Das Gericht verurteilte den Hartz-IV-Empfänger schließlich zu 15 Tagessätzen zu je 15 Euro und damit zu 225 Euro Geldstrafe. Die hätte sich der Mann leicht ersparen können. Denn sowohl der Vertreter der Staatsanwaltschaft, als auch der Richter machten keinen Hehl daraus, dass das Verfahren auch mit einer Einstellung hätte enden können. Durch seine fehlende Einsicht, etwas falsch gemacht zu haben, habe sich der 25-Jährige diese Chance allerdings selbst verbaut.