Witten. Die Verbraucherzentrale NRW hat die Preise von Energie-Grundversorgern ausgewertet. So schneidet Witten im Vergleich mit anderen Städten ab.
Die Verbraucherzentrale NRW hat zum Jahreswechsel die Preise der Energie-Grundversorger im Land unter die Lupe genommen und sie mit den Preisen, die Anfang Dezember gültig waren, verglichen. Das Ergebnis: Die Mehrheit der Anbieter hat ihre Preise zum Stichtag 1. Januar erhöht – beim Gas haben 57 Prozent der Anbieter an der Preisschraube gedreht, beim Strom sogar 70 Prozent. Die bevorstehenden Preiserhöhungen in Witten sind darin nicht abgebildet, denn die neuen Tarife der Stadtwerke Witten sind erst ab 1. Februar gültig.
Strom
Dennoch zeigen die Ergebnisse des Vergleichs, auf welchem Preisniveau sich die Energieversorgung in Witten im Vergleich mit anderen Städten bewegt. Im Schnitt zahlen Stromkunden in NRW künftig 44 Prozent mehr als Ende 2022, so das Ergebnis der der Auswertung der Verbraucherzentrale. Bei einem angenommenen Verbrauch von 3000 Kilowattstunden bedeutet das eine Mehrbelastung von circa 470 Euro pro Jahr für einen Haushalt.
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Kundinnen und Kunden zahlen nun einen durchschnittlichen Arbeitspreis von ca. 46,50 Cent pro Kilowattstunde, zum 1.12.2022 waren es noch 35,50 Cent pro Kilowattstunde. Die Preisspanne ist dabei sehr hoch: bei dem günstigsten Grundversorger zahlen Kunden nur knapp 30 Cent pro Kilowattstunde (29,81 Cent in Hamm), knapp 84 Cent müssen dagegen Haushalte in Ahaus aufbringen, in Oberhausen sind es 81,62 Cent.
Strompreisbremse verringert Rechnung deutlich
Bei den Stadtwerken Witten steigt der Verbrauchspreis für die Kilowattstunde zum 1.2. von 40,08 auf 47,27 Cent pro Kilowattstunde. Witten liegt damit knapp über dem Landesschnitt. Der Grundpreis erhöht sich von 122 auf 128,40 Euro. Bei einem angenommen Verbrauch von 3000 kWh im Jahr würden Verbraucher damit 1546,6 Euro im Jahr für Strom zahlen. Ende 2022 waren es 1325 Euro. Eine Steigerung um 221 Euro oder 16,7 Prozent.
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Zum 1. März und rückwirkend auch für Januar und Februar, greift allerdings die Strompreisbremse. Für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs erhalten Kundinnen und Kunden ihren Strom zum gedeckelten Preis von 40 Cent pro kWh. Für die restlichen 20 Prozent werden die Preise des jeweiligen Verbrauchers fällig. Bei einem im Vergleich zum Vorjahr konstanten Verbrauch von 3000 kWh steigt die Rechnung demnach nur um 47 Euro auf 1372 Euro.
Gaspreise steigen auf durchschnittlich 16,24 Cent pro Kilowattstunde
In ganz NRW müssten Kunden nach Auswertung der Verbraucherzentrale ab diesem Jahr durchschnittlich 37 Prozent oder 830 Euro mehr im Jahr für Gas bezahlen, bei einem Haushalt mit 20.000 Kilowattstunden Verbrauch.
Der durchschnittliche Grundpreis liegt aktuell bei 152 Euro pro Jahr, der Arbeitspreis pro Kilowattstunde bei 16,24 Cent. Auch hier ist die Preisspanne recht hoch: Sie beginnt beim Arbeitspreis bei knapp 8 Cent pro Kilowattstunde beim günstigsten Versorger (Emmerich) und geht bis 27 Cent pro Kilowattstunde in Warstein. Die Spannbreite der Grundpreise reicht von 64 bis knapp 300 Euro.
Gaspreisbremse greift ab März
Bei den Stadtwerken Witten bleibt der Grundpreis im Basistarif Erdgas zum Februar unverändert bei rund 181 Euro. Dafür wird der Arbeitspreis angepasst. Dieser steigt von 12,81 Cent pro Kilowattstunde auf 19,71 Cent. Ein Haushalt mit einem Verbrauch von 20.000 kWh würde damit künftig 4123 Euro jährlich fürs Heizen ausgeben – statt 2742 Euro. Das wäre ein Plus von 1381 Euro oder rund 50 Prozent.
Auch hier wird allerdings die Gaspreisbremse wirksam. Für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs gilt der Preisdeckel von 12 Cent für Gas. Die Stadtwerke haben diesen Effekt an einem Beispiel durchgerechnet: Bei einem Verbrauch von 11.000 kWh würden statt bisher 1585,69 Euro dann 1633,65 Euro im Jahr fällig – das wäre eine Steigerung um lediglich drei Prozent. Den Rest der Rechnung übernimmt der Staat.