Witten. Am Freitag startete der Weihnachtsbaumverkauf auf dem Hof Schulte Steinberg in Stockum. Besonders eine Tannenart ist bei den Kunden sehr beliebt.

„Der hier hat eine gute Größe, aber ist etwas zu dünn“, sagt der Kunde. Seine Frau nickt zustimmend. „Dann ist Ihnen der da vorne sicher zu groß“, antwortet die Hofbesitzerin und macht sich weiter auf die Suche nach dem passenden Weihnachtsbaum für das Wittener Ehepaar. Beim Tannenbaumverkauf auf dem Hof Schulte Steinberg in Stockum wird nichts dem Zufall überlassen. Jede Tanne wird genau betrachtet, bevor sie eingenetzt im Kofferraum der neuen Besitzer landet.

Es ist Freitag, 8. Dezember, und damit der erste Tag in diesem Jahr, an dem das Ehepaar Schulte Steinberg von 10 bis 18 Uhr bei einem Grad Celsius in Witten Weihnachtsbäume verkauft. „Sowohl zum Abholen als auch zum selber Sägen“, erklärt Astrid Schulte Steinberg. 14 weitere Verkaufstage sollen folgen. Zum Aufwärmen werden heißer Glühwein und Punsch serviert.

Bei den Wittenern ist die Nobilistanne besonders beliebt

Noch stapeln sich massenweise Nordmann-, Kork- und Nobilistannen sowie Blau- und Rotfichten in und vor der Hofscheune. „Aber die schönsten Bäume sind schnell weg“, weiß Stammkunde Reinhard Beine aus eigener Erfahrung. „Vergangenes Jahr waren wir ein bisschen später dran und da war die Auswahl nicht mehr so groß.“ Bis die Familie Beine ihren Weihnachtsbaum am Morgen des 24. Dezembers aufstellen und schmücken wird, werde er im Garten zwischengelagert.

Tradition auf dem Hof Schulte Steinberg: Beim alljährlichen Weihnachtsbaumverkauf packen Jörg und Astrid Schulte Steinberg beide mit an.
Tradition auf dem Hof Schulte Steinberg: Beim alljährlichen Weihnachtsbaumverkauf packen Jörg und Astrid Schulte Steinberg beide mit an. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Besonders gefragt: die Nobilistanne. „Die wählen wir seit Jahren, weil sie kaum nadelt, stabil für echte Kerzen ist und noch richtig gut nach Tanne riecht“, erklärt Beines Ehefrau, während er die Hintersitze seines Auto umklappt, um seine 2,30 Meter große Nobilistanne unversehrt nach Hause zu bringen. „Damit haben wir bislang nur gute Erfahrungen gemacht.“

„Eine Nordmanntanne gibt es in jedem Baumarkt“

Die Beines bleiben am Freitagnachmittag nicht die letzten Kunden, die nach einer Nobilistanne fragen. „Eine einfache Nordmanntanne gibt es schließlich auch in jedem Baumarkt“, sagt eine Frau, die ihren Namen nicht nennen möchte.

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„Wir wollten eine mit weichen Nadeln haben, die nicht pikst“, sagt Sascha Janke, der gemeinsam mit seiner Frau Carina und seinem zweijährigen Sohn Friedmann eine 1,90 Meter große Nobilistanne ausgewählt hat. „Wir werden ihn möglichst bald aufstellen und schmücken, dann haben wir länger was davon“, ergänzt Carina Janke. Die junge Familie kaufe ihren Tannenbaum nun das zweite Jahr in Folge auf dem Hof Schulte Steinberg. „Es ist einfach sehr sympathisch hier“, so Janke.

Sascha, Carina und der zweijährige Friedemann Janke kauften am Freitag auf dem Hof Schulte Steinberg zum zweiten Mal eine Nobilistanne.
Sascha, Carina und der zweijährige Friedemann Janke kauften am Freitag auf dem Hof Schulte Steinberg zum zweiten Mal eine Nobilistanne. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Der Lasiocarpa-Weihnachtsbaum duftet nach Orange

„Im Kommen“ sei laut Schulte Steinberg aber auch der sogenannte Lasiocarpa-Weihnachtsbaum oder einfacher gesagt: die Korktanne. „Wenn man die Knospen zwischen den Finger reibt, dann duftet es nach Orange“, erklärt Astrid Schulte Steinberg. Für Kunde Gerhard Eversbarg kommt keine andere Weihnachtsbaumart mehr infrage. „Mir gefällt der Blaustich sehr“, sagt er. Neben dem Geruch müsse schließlich auch die Optik stimmen.

Der Wittener Gerhard Eversbarg (r.) hat sich am Freitag beim Weihnachtsbaumverkauf auf dem Hof Schulte- Steinberg für eine Lasiocarpa- alias Korktanne entschieden.
Der Wittener Gerhard Eversbarg (r.) hat sich am Freitag beim Weihnachtsbaumverkauf auf dem Hof Schulte- Steinberg für eine Lasiocarpa- alias Korktanne entschieden. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Doch egal, ob Nordmann, Kork- oder Nobilis – damit die Tanne möglichst lange frisch bleibt, dürfe man sie auf keinen Fall aus der fröstelnden Kälte direkt in die warme Wohnung stellen. „Am besten akklimatisiert man den Baum, indem man ihn erst mal im Keller oder Wintergarten zwischenlagert“, betont Jörg Schulte Steinberg. Er selbst bevorzugt die Blaufichte. „Die steht meistens bei uns im Haus, weil sie, wie ich finde, am besten riecht“, sagt er. Den Anblick ihres eigenen Weihnachtsbaums können die Eheleute dann genießen, wenn auch die letzte Tanne am 23. Dezember verkauft ist.

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