Witten. Wittener Kinder frieren im Schwimmunterricht und bleiben den Kursen fern. Eltern und Vereine beklagen sich bei der SPD. Die geht das Problem an.

Die Absenkung der Wassertemperaturen in den Wittener Lehrschwimmbecken führt offenbar dazu, dass Kinder ihre Schwimmkurse nicht mehr besuchen. Sportvereine hätten die SPD auf dieses Problem hingewiesen. Ebenso würden Eltern von Grundschulkindern beklagen, dass der Nachwuchs im Schwimmunterricht friere. Deshalb fragen die Genossen nun beim Bürgermeister nach, was dagegen getan werden soll.

Wie berichtet, sind die Wassertemperaturen aufgrund der drohenden Energieknappheit in Witten wie in vielen anderen Städten von 28 auf 26 Grad abgesenkt worden. Weitere Sparmaßnahmen waren das Abstellen des Warmwassers in den Duschen – was nach Legionellen-Funden wieder rückgängig gemacht wurde – und, so die SPD, auch das Absenken der Temperatur in den Sporthallen.

Wittener SPD-Fraktion verweist auf andere Städte

Man wolle nun wissen, ob sich Schulen und Vereine mit diesen Problemen auch schon bei der Stadt gemeldet haben und ob die Verwaltung darüber nachdenke, die Wassertemperatur wieder anzuheben. „In manchen Städten, etwa in Budenheim, hat wegen entsprechender Beschwerden schon ein Umdenken eingesetzt“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Christoph Malz.

Ohnehin werde in einigen Städten differenziert, wie das Beispiel Mülheim zeige. In den dortigen Lehrschwimmbecken sei die Temperatur trotz der Sparmaßnahmen mit 29 oder 30 Grad grundsätzlich höher als in den Sportschwimmbecken. Denn kleine Kinder würden schneller auskühlen als Erwachsene. Auch in anderen Becken, die über einen Hubboden verfügen und in denen Kinder schwimmen lernen, sei die Temperatur zum Teil schon wieder angehoben worden.

Temperatur auch in Wittener Sporthallen gesenkt

„Auch unsere Lehrschwimmbecken sind mit Hubböden ausgerüstet und werden von kleinen Nichtschwimmern genutzt“, so SPD-Sportpolitiker Michael Aufermann. Er fragt: „Wäre eine solche Differenzierung nach Nutzungszweck auch in Witten denkbar?“

Ein weiteres Problem: Nach Auskunft einiger Sportvereine liege die derzeitige Temperatur in den Sporthallen zwischen 16 und 18 Grad. „Einige befürchten, dass die Temperatur weiter gesenkt und dadurch die Verletzungsgefahr steigen wird“, berichtet Gabriele Günzel als Vorsitzende des Sportausschusses. Die SPD will deshalb auch wissen, ob es Empfehlungen für die Höhe der Hallentemperaturen gibt. Und: „Sollte es tatsächlich zu temperaturbedingten Verletzungen beim Sport kommen, wer übernimmt die Haftung?“