Witten. Wird die Spendenbereitschaft in Witten in diesem Jahr sinken? Die „Ruhrtal Engel“ fürchten das. Dabei müssen sie besonders viele Päckchen packen.
Genau 1402 Päckchen haben die „Ruhrtal Engel“ im letzten Jahr verteilt. 1402 Wünsche von Kindern erfüllt, 1402 bedürftige Familien damit etwas entlastet. In diesem Jahr könnten es noch deutlich mehr werden. Denn auch um die Flüchtlinge aus der Ukraine will sich der Wittener Verein kümmern. „Allein in der Brauckstraße leben über 100 Kinder – und im Stadtgebiet ja noch viel mehr“, sagt der Vorsitzende Peter Skotarzik, der die Weihnachtsaktion vor 13 Jahren ins Leben gerufen hat.
Jahr für Jahr sammeln Skotarzik und sein Team von der Wittener Kinder- und Jugendküche seither Spenden von Unternehmen und Privatleuten, um damit bedürftigen Kindern ein frohes Fest zu bereiten. Die Zahl der Wünsche, die erfüllt werden konnte, ist dabei stetig gestiegen, die Hilfsbereitschaft der Wittenerinnen und Wittener wuchs mit dem Bedarf. Skotarzik fürchtet allerdings, dass damit nun Schluss sein könnte. „Die Menschen haben wegen der gestiegenen Preise ja alle weniger Geld in der Tasche.“ Er bittet daher in diesem Jahr all jene, denen es finanziell nicht schwerfällt, einen Wunsch zu erfüllen, ganz besonders um Mithilfe – damit kein Kind leer ausgeht.
So funktioniert die Wittener Hilfsaktion
So funktioniert die Aktion: Der Verein in der Annenstraße sammelt alle Wünsche ein – die können per Telefon oder Mail, über Facebook oder persönlich abgegeben werden. Nur keine Scheu: Skotarzik bittet alle Eltern, denen es finanziell schwerfällt, ihren Kindern ein Geschenk zu machen, sich bei ihm zu melden. Nach Vorlage eines Bedürftigkeit-Nachweises können sie dann die Wünsche ihrer Kinder (bis 16 Jahren) mit auf die Liste setzen lassen.
Außerdem werden Kinder, die in Einrichtungen leben, von den „Ruhrtal Engeln“ bedacht. Waisen- oder Frauenhäuser, Mutter-Kind-Heime, Behinderten-Wohngruppen machen bei der Hilfsaktion mit– und eben auch die Flüchtlings-Unterkunft. Und wie will der Verein die anderen ukrainischen Kinder erreichen? „Nataliya Koshel vom Integrationsrat wird uns Kontakte herstellen, sie ist ja gut vernetzt.“
So kann man sich mit einer Spende beteiligen
Wer sich an der Aktion mit einer Spende beteiligen will, der kann sich auf den gleichen Wegen einen der Wunschzettel abholen, das entsprechende Geschenk (bis 25 Euro) kaufen und dann nett verpackt zurück zu den Engeln bringen (spätestens bis zum 16.12.). Süßes darf mit rein ins Päckchen, ebenso ein kleines Schreiben. Wem das zu viel Arbeit ist: Möglich ist es auch, einfach Geld zu spenden, dann flitzen die Engel vom Verein los und besorgen für je 25 Euro ein Geschenk.
Jedes private Engagement zählt. Denn nur mit Hilfe der etwa zehn Großspender – Firmen, Uni, aber auch zwei Grundschulen machen mit – ist die Aktion für den Verein nicht zu stemmen. „Etwa ein Drittel der Wünsche werden inzwischen von Privatleuten übernommen“, so der Vorsitzende.
Das steht in diesem Jahr auf den Wunschzetteln
Die ersten Wunschzettel sind bei den Engeln schon angekommen. Und was steht drauf? „Kaum noch etwas von Barbie“, sagt Skotarzik erstaunt, dabei war die Puppe in all den Jahren der Dauerbrenner auf der Wunschliste. Lego und Duplo sind aber viel mit dabei, Knete und Bagger, CDs und Bücher. Und auch immer wieder Kleidung. „Viele wünschen sich Turnschuhe.“
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Für Skotarzik und sein Team ist die Weihnachtsaktion eine Mammutaufgabe. Das Sammeln, Verwalten und Verteilen der Wünsche, das Sammeln und die Übergabe der fertigen Päckchen, das Besorgen der Geschenke, die nicht übernommen wurden oder nicht rechtzeitig abgegeben werden: Das alles dauert Monate, kostet jeden Tag viele Stunden. Peter Skotarzik wünscht sich dennoch, dass es noch mehr Kinder in Witten erreichen könnte, dass sich noch mehr Spender und Bedürftige melden. „Allerdings“, so betont er ebenfalls, „wäre es mir noch viel lieber, wenn die Aktion gar nicht nötig wäre.“
So erreicht man die Ruhrtalengel in der Annenstraße 83: 02302 2039672, Mail: info@ruhrtalengel.de oder über Facebook: Ruhrtal Engel e.V.