Witten. Zwei große Standgeräte sollen die Luft in der Kinder- und Jugendküche in Annen künftig virenfrei halten. Das hatte aber seinen Preis.

Lüften allein kann die Lösung im Kampf gegen das Corona-Virus nicht sein. Davon ist Peter Skotarzik, Vorsitzender der Kinder- und Jugendküche Ruhrtalengel in Annen, schon lange überzeugt. Daher hat er sich früh bemüht, Luftreiniger für seine Räume zu bekommen. Mit Erfolg: Zwei Geräte konnte der Verein dank der finanziellen Hilfe von Sponsoren inzwischen anschaffen. Sie haben bereits ihren Betrieb aufgenommen - die Küche bleibt aber wegen des Lockdowns trotzdem noch kalt.

Mit Luftreinigern fürs heimische Wohnzimmer haben die Modelle der Engel nicht viel gemein. "Wir haben lange recherchiert, was es gibt und welche Anforderungen die Geräte für unsere Bedingungen hier erfüllen müssen", so Chef-Engel Skotarzik. Die Wahl viel schließlich auf den Airpurifier der Firma Wolf, einen Hochleistungs-Luftreiniger mit dem leistungsstarken Hepa-14-Filter, der auch in OP-Sälen zum Einsatz kommt. Um dem Virus möglichst wirksam zu Leibe zu rücken, entschied sich der Verein sich zudem gegen mobile Modelle, sondern wählte große Standgeräte - jedes 2,30 Meter hoch und 190 Kilo schwer. Eines steht im Spielzimmer, das andere im neuen Raum hinten auf dem Hof, in dem die Frühbetreuung stattfindet. Vorteil dieser Geräte sei nicht nur ihre große Leistung, lobt Skotarzik, sondern auch dass der Luftaustritt in großer Höhe - eben 2,30 Meter - stattfinde und dass sie sehr leise arbeiten würden. "Man hört praktisch nichts."

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Das hat seinen Preis: Die Luftreiniger schlagen pro Exemplar mit 3500 Euro zu Buche. Möglich wurde die Anschaffung mit Hilfe von Spenden von Evonik und des Vereins "Provinzialer in Westfalen-Lippe helfen". "Wir sind sehr dankbar dafür", versichert Skotarzik. Dank der Luftreiniger könne der Verein mit gutem Gewissen Kinder in seine Räume lassen, in der Frühbetreuung ist das auch bereits der Fall. "Die Geräte geben uns ein gutes Gefühl." Allerdings keine 100-prozentige Sicherheit, das ist dem Vereinsvorsitzenden klar. "Die Hygieneregeln müssen selbstverständlich dennoch weiter eingehalten werden."

>>>Geräte in Schulen

Auch in Wittens Schulen gibt es inzwischen einige Luftreiniger. Die Stadt hat bislang 25 Luftreinhaltegeräte in den Schulen aufgestellt. Ausgestattet wurden Räume, die besonders schlecht zu lüften sind. Stadt und Schulen zuvor gemeinsam die entsprechenden Räume benannt. Die Geräte wurden teils in Klassenzimmern, teils in anderen Räumen der Schulen sowie in Turnhallen installiert.

Insgesamt hat die Stadt die Förderung von 47 Geräten beim Land beantragt. Die Kosten für die bislang angeschafften Luftreinhaltegeräte konnte die Stadt vorstrecken. Um die übrigen Geräte bestellen zu können, sei sie auf die Förderzusage der Landesregierung angewiesen, heißt es.

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