Witten. Bislang war das „Ruhrical“ nur in Castrop-Rauxel zu sehen. Doch bald gibt es ein Gastspiel von „Radio Ruhrpott“ in Witten. Aus gutem Grund...
Mehr als 25.000 Zuschauer haben die Show „Radio Ruhrpott“ bereits gesehen. Nach 50 Aufführungen in Castrop-Rauxels geht das „Ruhrical“ jetzt erstmals auf Tournee. Zweite Station auf der Reise wird Witten sein. „Im Muttental hat die Geschichte des Ruhrgebiets schließlich begonnen“, sagt Geschäftsführer Michael Kloßek. „Da ist doch klar, dass wir in den Saalbau kommen müssen.“
Das Ruhrpott-Musical hat im Mai 2019 Premiere gefeiert. Autor Bernd Böhne hatte damals die Idee, das Revier authentisch auf die Bühne zu bringen. „Ohne Klischees, dafür aber emotional und authentisch“, sagt Michael Kloßek, der das Vorhaben mit Böhne zusammen umgesetzt hat. Gezeigt werden sollte, was den Menschen in der Region wichtig ist, was sie ausmacht. „Freunde, Familie, das Miteinander, das Vertrauen“, zählt der gebürtige Gelsenkirchener auf. „Es geht darum, wo wir herkommen, warum wir so sind, wie wir sind.“ Das allerdings ohne in der Vergangenheit zu verharren, „wir kehren die Sehnsucht nach früher in etwas Positives um“.
Wittener sollen positive Energie mit nach Hause nehmen können
Erzählt wird die Geschichte des Bergmanns Ritchy, der von einem Leben als Rockstar träumt. Seine Freundin Petra öffnet ihm die Türen zu Radio Ruhrpott. Allerdings ist Petra die Tochter von Revier-Steiger Ernst von Bodelschwingh, Ritchys Boss aufm Pütt – und der duldet die Verbindung nicht. Aber Ritchie und Petra kämpfen um ihre Liebe.
Die mal heitere, mal melancholische Lovestory nimmt (natürlich) ein glückliches Ende. „Wir wollen, dass die Zuschauer von ihrem Besuch bei uns positive Energie mit nach Hause nehmen und ihre Akkus drei Stunden lang so richtig aufladen können“, so Kloßek.
Szenen spielen im Stadion, Schrebergarten und unter Tage
Die Szenen spielen an typischen Orten des Ruhrgebiets, im Stadion, im Schrebergarten oder unter Tage. Bühnenbild und Technik seien ausgefeilt, versichert Kloßek. Selbst Bergleute hätten nichts an der Ausstattung auszusetzen gehabt. „Nur unsere Schüppe war nicht authentisch“, so der Musical-Macher schmunzelnd. „Aber die haben wir dann ausgetauscht.“
Eingerahmt wird die Liebesgeschichte von den Hits der größten Ruhrgebietsstars – von Nena über Helge Schneider bis Extrabreit. Und auch der Mond von Wanne-Eickel wird scheinen. Kloßek: „Der Sound der Region.“ Die fünf Musiker spielen live, das Steigerlied begleitet ein Beat-Boxer. „Da treffen sich Tradition und Moderne – schließlich wollen wir immer nach vorne schauen“, so der Veranstalter. Wen es da nicht auf seinem Stuhl hält, der kann mitsingen. „Die letzte halbe Stunde ist Radio Ruhrpott eigentlich ein Mitmach-Musical.“ Die Texte werden schon am Eingang verteilt.
Hier gibt’s Karten
Das Musical „Radio Ruhrpott“ ist am 16. und 17. Dezember im Wittener Saalbau zu sehen. Beginn der Show ist um 20 Uhr, Einlass ab 18 Uhr. Karten zum Preis ab 29 Euro gibt’s beim Stadtmarketing, unter radioruhrpott.de und überall, wo es Tickets gibt.
Die Hauptrollen spielen Dimitri Vassiliadis (Ritchy), Annika Herget (Petra) und Bernd Böhne (Ernst von Bodelschwingh). Der bekannte Essener Musicaldarsteller Michael Ophelders übernimmt die Rolle des Moderators Sam Maldock und jetzt auch die des Hausmeisters Ernst Machulke.
Zehn Monate lang lief das Musical nach seinem Start erfolgreich in der Europahalle Castrop-Rauxel, dann kam die Corona-Zwangspause. Die beiden Macher haben die Zeit genutzt, das Stück zu überarbeiten und neue Ideen zu entwickeln. Dazu gehört, dass das Musical künftig auch auf Tour gehen soll. Erste Station wird im November Unna sein, dann folgt am 16./17. Dezember das Gastspiel in Witten.
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Das Erlebnis soll für die Zuschauer schon vor der Vorstellung beginnen. Geplant ist, den Eingangsbereich wie bei der letzten Kohleschicht zu illuminieren und auszustatten. Wie genau das im großen Saalbau-Foyer möglich sein wird, müssen sich die Veranstalter noch anschauen. Aber Michael Kloßek verspricht: „Es wird auf jeden Fall wunderschön!“