Witten. Die Zahl der Unfälle mit E-Scootern hat sich in Witten in den letzten Jahren so erhöht wie in fast keiner anderen Stadt. Das sind die Gründe.
Seit circa einem Jahr werden nun E-Scooter von verschiedenen Unternehmen in Witten angeboten. Seitdem hat sich die Zahl der Unfälle verdreizehnfacht. 2020 gab es zwei Unfälle, 2021 waren es 27. Der Anstieg im gesamten Land ist deutlich geringer, auch in den Großstädten in der Umgebung wie Bochum und Herne fällt der Zuwachs an Zwischenfällen minimaler aus.
„Wir haben die Entwicklung im Blick“, sagt Stadtsprecher Jörg Schäfer. Der starke Anstieg ließe sich ganz simpel erklären. „Erst seit 2021 gibt es gewerbliche Anbieter für E-Scooter in Witten. Völlig logisch, dass damit die Zahl der Scooter in Witten und somit folgerichtig auch die Zahl der Unfälle deutlich zugenommen hat“, erklärt er. Die Stadtverwaltung rechnet damit, dass sich die Tendenz auch in diesem Jahr weiter fortsetzt.
Alkohol und fehlende Verkehrskenntnis
Polizeisprecher Marco Bischoff hat noch eine weitere Erklärung neben der reinen Zunahme an Fahrzeugen. „Die Gefahren der Nutzung werden oft unterschätzt. Vielen sind die Regeln, denen diese Kraftfahrzeuge unterliegen, nicht bekannt.“ Das führe zu gefährlichen Situationen. Regional gäbe es da aber keine erkennbaren Unfallschwerpunkte. Bei vielen der Verkehrsunfälle handele es sich um selbstverschuldete Unfälle durch individuelle Fahrfehler, oft auch in Verbindung mit Alkohol.
Abstellen der Scooter wird zum Problem
Vielfach würden verbotenerweise auch Gehwege benutzt werden, weshalb es ebenfalls zu gefährlichen Situationen kommen kann. Doch nicht nur das: Die Stadt spricht ebenso von ungünstig abgestellten oder gar umgeworfenen Fahrzeugen, die Wege, Einfahrten oder Blindenleitsysteme blockieren. Auch das führe zu Unfällen.
Die Stadt hat das Thema jedenfalls weiter auf dem Schirm. Auch in Verbindung damit, dass Scooter vielfach in die Ruhr oder in Grünanlagen geworfen werden würden. Dafür sind bereits Abstell-Verbotszonen in Flussnähe errichtet worden. Das werde kontrolliert, sodass ein Abstellen in diesen Regionen verhindert wird. Derzeit prüft die Verwaltung laut Stadtsprecher Schäfer auch eine Stationsbindung. Das bedeute, dass zukünftig bestimmte Abstellzonen definiert würden. „Außerhalb dieser dürften dann keine E-Scooter mehr abgestellt werden“, macht Schäfer deutlich.