Witten. Der Holz-Neubau der Universität Witten/Herdecke hat eine besondere Auszeichnung erhalten. Es geht dabei um ein nahe liegendes (Umwelt-) Thema.

Der 22 Millionen Euro teure Holz-Neubau der Universität Witten/Herdecke ist ein Jahr nach der Eröffnung für seine Nachhaltigkeit ausgezeichnet worden. Die Hochschule erhielt das Gütesiegel Silber des BNB. Die Abkürzung steht für „Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen“. Die Plakette wird zukünftig im Eingangsbereich des besonderen Gebäudes zu sehen sein.

Präsident Martin Butzlaff freut sich über das Zertifikat und hofft, dass dadurch weitere Impulse für den Standort gesetzt werden. „Wir werden regelmäßig auf dieses Projekt angesprochen, weil das Interesse am nachhaltigen Bauen und Bauen mit Holz so groß ist“, ergänzt Kanzler Jan Peter Nonnenkamp.

Fachleute haben über 50 Merkmale des Uni-Neubaus in Witten geprüft

Martin Butzlaff, Präsident der Uni Witten/Herdecke und Kanzler Jan Peter Nonnenkamp präsentieren die BNB-Plakette in Silber sowie die Auszeichnungsurkunde am Haupteingang des Holzhybrid-Gebäudes.
Martin Butzlaff, Präsident der Uni Witten/Herdecke und Kanzler Jan Peter Nonnenkamp präsentieren die BNB-Plakette in Silber sowie die Auszeichnungsurkunde am Haupteingang des Holzhybrid-Gebäudes. © UWH

Das Zertifizierungsverfahren begann gleich nach der Fertigstellung des Traktes. Die Uni entschied sich für das BNB-System, entwickelt vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat. Fachleute haben insgesamt 50 Merkmale eingehend geprüft, von ökologischen Aspekten bis hin zu wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Zu den Ergebnissen gehört unter anderem, dass der Bau beim Energieverbrauch rund ein Drittel unter dem liegt, was vergleichbare Gebäude benötigen und somit sehr gut abgeschnitten hat.

Das dreieinhalbgeschossige Gebäude mit 7000 m² Grundfläche besteht zu 75 Prozent aus Holz. Es speichert nicht nur 1300 Tonnen CO2, sondern kann auch rückgebaut und wiederverwendet werden. Verbaut wurde vor allem Kiefern- und Fichtenholz, die Fassade besteht aus Lärchenholz. Nur das Fundament und das Kellergeschoss sind aus Beton. Weil der Großteil der Holzwände nicht tragend ist, sie sich also herausnehmen lassen, kann die Raumstruktur in den nächsten Jahren wieder verändert werden – zum Beispiel, um die Aufteilung in Einzelbüros und „Co-Working-Spaces“ anzupassen.

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Der Neubau bietet rund 300 Lernplätze für Studierende, neun Seminarräume, eine mehrgeschossige Bibliothek, ein Café mit Lounge-Bereich, einen Veranstaltungsraum für bis zu 350 Personen und fünf Büroflure mit etwa 100 Arbeitsplätzen.