Witten. Der Ev. Friedhof Ledderken in Witten ist von einer Seite aus mit Kinderwagen oder Rollator schwer erreichbar. Dabei gilt die Hürde anderen.
Der Eingang zum Ev. Friedhof Ledderken erweist sich von der Straßenseite aus als Hürde für Eltern mit Kinderwagen, Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Rollator. Denn ihnen ist es kaum möglich, durch das Drehkreuz zu gelangen. Nicht nur ein Wittener Ehepaar findet das „entwürdigend“ und fragt sich schon lange, warum der Durchgang nicht anders geregelt werden kann.
Der betreffende Friedhof liegt direkt neben dem Jüdischen Friedhof und hinter dem Ev. Krankenhaus. Von dort ist er auch barrierefrei zugänglich. „Wir selbst benutzen den Weg vom Ledderken aus häufig, um zum Beispiel zum Diakonissenhaus oder zum Schwesternpark zu gelangen. Häufig sehen wir Menschen dort ratlos stehen, von beiden Seiten“, sagen Bärbel und Matthias Grothues.
Ev. Kirchenkreis Hattingen-Witten: Radverkehr soll vermieden werden
Auch für den 95-jährigen Vater, beziehungsweise Schwiegervater, sei es gerade schwierig, seine Frau im Krankenhaus zu besuchen. „Wir wollten nicht mit dem Auto fahren. Denn seinen Rollstuhl rein- und wieder rauszuhieven ist sehr umständlich“, so Bärbel Grothues. Durch die vielen Baustellen ringsum an der Pferdebachstraße wären es zudem weite und langwierige Umwege – mit dem Auto wie auch zu Fuß. Nachbarn und andere Menschen, die den Weg benutzen, würden den Sinn des Drehkreuzes ebenfalls bezweifeln.
Fläche gehört Schwesternfriedhof
Laut Ev. Kirchenkreis Hattingen-Witten handelt es sich bei der Fläche eigentlich um den Schwesternfriedhof des Diakoniewerks. Dieser sei nicht für die breite Öffentlichkeit gedacht. Mit dem Drehkreuz wolle man dem Radverkehr einen Riegel vorschieben, der den Weg sonst als Abkürzung nutzen würde, heißt es von Seiten des Kirchenkreises. Gerade während des Baus der neuen Brücke über den Rheinischen Esel wäre der Friedhof sonst zur viel genutzten Strecke für Radfahrer geworden, so die Befürchtung.
Das Ehepaar Grothues bezweifelt dies und hält entsprechende Schilder für ausreichend. Zum Vergleich: „Auf den städtischen Friedhöfen ist lediglich die Befahrbarkeit für Fahrzeuge eingeschränkt“, erklärt Sprecherin Lena Kücük. „Menschen mit Kinderwagen und Rollstuhl haben Zugang.“