Witten. In der Wittener Stadtgalerie ist das Familiencafé „Krümelreich“ mit einem bunten Fest gestartet. Das hat die Gäste besonders beeindruckt.
Mit einem bunten und kreativen Fest ist das neue Familiencafé „Krümelreich“ im Erdgeschoss der Stadtgalerie an den Start gegangen. Drinnen wie draußen ging es hoch her.
Großes Gedränge an der Kuchentheke im neuen Wittener Café
Die Türen haben sich gerade erst geöffnet, da herrscht auch schon gleich dichtes Gedränge. Die Gäste stehen vor der Theke geduldig in der Schlange. Die Auswahl an leckeren Kleinigkeiten ist groß. 15 verschiedene Kuchensorten hat das Krümelreich-Team gebacken. Es gibt Obstsalat, kleine Stullen oder vegane Zimtschnecken. Alles hausgemacht, aus regionalen Produkten, zu moderaten Preisen.
Viele Familien sind unter den Gästen. Man sitzt zusammen und klönt. Für die Jüngsten gibt es kleine Spiel-Inseln. Zu denen, die es sich gemütlich haben, gehört Simon Sommer (30): „Ich bin eigentlich kein Kunde in der Stadtgalerie“, gibt er freimütig zu. „Aber das Krümelreich ist richtig liebevoll gemacht. Wir werden jetzt öfter kommen. Versprochen.“
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Vom Konzept des Familiencafés, das die Initiative Meisterwerk Mensch gegründet hat, sind Werner (69) und Andrea (60) Körsgen total begeistert. Sie finden es „fantastisch“, dass es „in unserer Shopping-Mall“ eine solchen sozialen Treffpunkt gibt.
Straßenkünstler bringen Farbe auf den Platz vor der Stadtgalerie
Draußen vor der Stadtgalerie und rund um den Kugelbrunnen wartet eine fantasievolles Mitmach-Programm auf die kleinen und großen Besucher.„Neugierig sein und ausprobieren“ - so lautete die Devise. Wer kann eigentlich noch einen Blumenkranz flechten? Die Idee kommt gut an. Derya (32) ist eine von den Gästen, die sich die richtigen Griffe zeigen lässt. Sie möchte ihrer kleinen Leyla, die im nächsten Monat zwei Jahre alt wird, eine Freude bereiten.
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Viele Straßenkünstler versammeln sich auf dem Platz. Ihre bunte Kreide lässt das Grau des Pflasters verschwinden. Nur schade, dass das Kunstwerk mit dem nächsten Regen weggewaschen wird. Ein paar Schritte weiter sind kleine Hände im Pop-Up-Sandkasten auf Schatzsuche. Stark gefragt ist auch das Angebot, aus Stoffresten geknotete Girlanden zu basteln. „Mit unseren Aktionen wollen wir Anregungen auch für daheim geben“, betont Doris Remmert vom Verein „Meisterwerk Mensch“. Hautnah können die Besucher erfahren, dass man mit ganz einfachen Mitteln viele schöne Dinge machen kann. „Das Entscheidende ist - das gewusst wie. Und da wollen wir gerne die Weichen stellen. Nicht nur heute, sondern auch künftig im Krümelreich“, so die Projektleiterin weiter.
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Schüler und Lehrer sorgen für musikalische Untermalung
Integrativer Betrieb im Aufbau
Beim Café „Krümelreich“ handelt es sich um einen integrativen Betrieb im Aufbau. Nach einem ersten Arbeitsplatz sollen demnächst noch weitere Stellen für Menschen mit Beeinträchtigung hinzukommen.
Die Räume liegen im Erdgeschoss nahe der Postfiliale. Das Café hat montags bis samstags von 9 bis 19 Uhr geöffnet sein.
Zuvor hatte dort in den Räumen zweimal das Briefwahlbüro seinen Platz, nachdem Peter Schemmann mit seinem Geschenkartikel-Geschäft ausgezogen ist.
Der Verein „Meisterwerk Mensch“ will die Inklusion, also das Miteinander von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung, stärker im Alltag der Stadt verankern.
Finanzielle Unterstützung erhält das Café von der Aktion Mensch.
Für den musikalischen Rahmen sorgen Beate Telgheder mit ihrem Akkordeon, sowie Musiklehrer Johannes Keil und seine Trompeten-Schüler Jens (19), Vicky (13) und Leonhard (11). „Das ist ein tolles Eröffnungsfest“, freuen sich Maike (43) und Tina mit Mia-Marie (8). Das junge Mädchen hatte kurz zuvor „leckeren Kuchen“ aus dem Café genascht.
An dem Nachmittag pulsiert das Leben in der Stadtgalerie, die schon häufiger wegen ihrer Leerstände in die Schlagzeilen geraten ist.
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