Witten. Wird es nacht auf Wittens Straßen bald ganz dunkel? Das will die Stadt prüfen. Der Stab „Energiesicherheit“ hat erneut getagt. Die Ergebnisse.

Wird es auf Wittens Straßen nachts bald ganz dunkel? Die Stadt will zumindest prüfen, ob es sinnvoll ist, die Straßenbeleuchtung in den Abend- und Nachstunden auszuschalten, um Energie zu sparen.

Das ist das Ergebnis der jüngsten Sitzung des Stabs „Energiesicherheit“. Neben dem Bürgermeister nahmen auch die Feuerwehr, die Polizei, die Stadtwerke und das städtische Gebäudemanagement daran teil.

„Wo und in welchem Zeitrahmen die Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung eine nennenswerte Einsparung bringt, wird aktuell als Vorlage für die nächste Ratssitzung im September vorbereitet“, sagt Stadtsprecherin Lena Kücük. Bereits jetzt sei die Lichtintensität mancherorts auf 50 Prozent gesenkt. 70 Prozent aller Lichtpunkte, wozu auch Ampelanlagen zählen, laufen zudem mit den energiesparenden LED-Lampen.

Stab Energiesicherheit in Witten kann Beschlüsse nur vorbereiten

Schon vor über zwei Jahren hatten die Grünen den Antrag gestellt, zu prüfen, wie viel Strom auf diese Weise gespart werden könnte. Durch die Gaskrise ist das Thema nun aktueller denn je. Es wurde jetzt aber noch nichts beschlossen, da zum Beispiel noch Sicherheitsfragen geklärt werden müssen. Kücük: „Der Stab ist kein Beschlussgremium. Er bereitet Beschlüsse für die entsprechenden Gremien und Entscheidungsträger vor.“

Lars König, Bürgermeister von Witten, leitet den Stab „Energiesicherheit“.
Lars König, Bürgermeister von Witten, leitet den Stab „Energiesicherheit“. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Dank der bisher getroffenen Maßnahmen, die vorab im Stab diskutiert wurden, würden bereits elf Prozent Energie eingespart, heißt es. Dazu zählt unter anderem das viel kritisierte Abschalten der warmen Duschen in 18 Sporthallen. Damit liegt Witten jedoch noch unter der von der Bundesregierung geforderten Einsparung von 20 Prozent des städtischen Energieverbrauchs.

Temperatur in Kitas soll vorerst nicht abgesenkt werden

„Maßnahmen mit nennenswertem Einspareffekt haben Vorzug“, sagt die Stadtsprecherin. So würde man etwa mit jedem Grad weniger in öffentlichen Gebäuden rund sechs Prozent Energie sparen. Dabei sind aber jeweils auch rechtliche Belange zu berücksichtigen, zum Beispiel die Arbeitssicherheit. Mögliche Entscheidungen seien sehr komplex.

Kitas sind vorerst übrigens nicht betroffen. Dort sollen die Räume nach jetzigem Stand weiter warm bleiben. In den Schulen hingegen wird die Temperatur im Herbst von 22 auf 20 Grad gesenkt, ebenso in den Büros und Räumen der Verwaltung. Der Stab tagt am 23. August erneut.