Witten. Ein Mann aus Witten ist vor dem Landgericht Bochum dem Gefängnis entgangen. Die verhängte Bewährungsstrafe ist nicht alles für den Angeklagten.
Der Prozess gegen einen 43-jährigen Mann aus Witten endete glimpflich für den Angeklagten. Das Bochumer Landgericht verurteilte ihn am Dienstag zu einer Bewährungsstrafe von 15 Monaten. Außerdem ordneten die Richter die Unterbringung des Mannes in einer Entzugsklinik an.
Der Angeklagte hatte zwischen November 2021 und Januar 2022 in einem Vereinsheim randaliert, in einem Geschäft die Verkäuferin mit einer Spielzeugpistole bedroht und einer Passantin auf der Bahnhofstraße den Gehstock weggerissen, sodass die Frau stürzte. Außerdem hatte er auf einem Tankstellengelände einem Kunden gedroht, ihn umzubringen.
Staatsanwältin fordert Haft für Wittener
Strafbar gemacht hat sich der Angeklagte laut Anklage wegen mehrfacher Bedrohung, Diebstahl, Beleidigung und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte. Ursprünglich war man davon ausgegangen, dass der Angeklagte bei allen Taten wegen einer schizophrenen Erkrankung nicht schuldfähig gewesen sei. Eine Gutachterin sah das im Prozess aber anders. Sie erkannte eine drogenindizierte Psychose.
Seine Suchterkrankung wegen Alkohol, Cannabis und Amphetaminkonsum müsse behandelt werden. Die Ärztin regte eine mindestens einjährige Langzeittherapie in einer geschlossenen Klinik an.
Die Staatsanwältin hält den Mann, der aktuell in einer Klinik untergebracht ist, weiterhin für eine Gefahr für die Allgemeinheit. Sie forderte zwei Jahre und drei Monate Haft sowie die Einweisung in eine geschlossene Psychiatrie. Am Ende entschied das Gericht anders.