Witten. Die Corona-Welle in Witten hat auch Auswirkungen auf den Nahverkehr. Ein Unternehmen muss jetzt schon auf einen Notfallplan umstellen.
Die Corona-Pandemie hat wieder einschneidende Auswirkungen: Die Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr (VER) muss wegen Personalmangels ab dem heutigen Dienstag bei ihren Bus-Linien auf den Samstag-Fahrplan umstellen. Die Bogestra ist (noch) nicht betroffen. Auch bei der Deutschen Bahn läuft es.
Wer in Witten in den kommenden Tagen mit den Linien der VER fahren will, sollte vorab einen genauen Blick auf die Abfahrtszeiten werfen. Bis zum 5. August muss das Unternehmen sein Angebot reduzieren. „Wir haben massive Personalprobleme“, sagt Bogestra- und VER-Sprecher Christoph Kollmann. Knapp 20 Prozent der rund 210 VER-Busfahrerinnen und Busfahrer fallen derzeit aus. Neben den coronabedingen Ausfällen komme noch die Haupturlaubszeit hinzu. „Das können wir so nicht mehr kompensieren“, sagt Kollmann. Alle Reserven seien ausgeschöpft worden, auch habe die VER versucht, Fahrten an Fremdunternehmen zu vergeben – doch alle hätten von den gleichen Problemen berichtet.
371, 373 und SB 38 sind in Witten betroffen
In Witten sind davon die Linien 371 zwischen Witten Hauptbahnhof und Dortmund-Oespel, die 373 (Stockumer Bruch bis Holzkampschule) und der SB 38 von Hattingen über Witten nach Ennepetal betroffen. Diese fahren derzeit nur nach dem Samstagsfahrplan, ergänzt durch einige Zusatzfahrten. So fährt die 371 ab Hauptbahnhof von 4.48 bis 6.48 im Stundentakt, ab 7.33 Uhr dann halbstündig. Die 373 fährt jede Stunde, ebenso der SB 38.
Den exakten Plan haben die VER-Mitarbeiter in einem PDF-Dokument auf der Internetseite www.ver-kehr.de zusammengestellt. Zudem soll das eingeschränkte Fahrplanangebot in der elektronischen Fahrplanauskunft (EFA) im Internet abrufbar sein. Buskunden sollten sich in jedem Fall vor Antritt der Fahrt informieren, ob und wann der Bus fährt.
Bogestra fährt in Witten wie gewohnt
Auf den Linien der Bogestra gelten die Fahrpläne wie gewohnt. „Wir haben zwar vereinzelt Ausfälle, allerdings ist es aktuell nicht so, dass bestimmte Fahrten deshalb ausfallen müssen“, so Kollmann. Zwar habe man vor zwei Wochen eine S-Bahn-Linie in Bochum aus dem Verkehr nehmen müssen, ansonsten gebe es aber keine Einschränkungen. „Man muss hier aber auch bedenken, dass sich das jeden Tag ändern kann“, sagt der Unternehmenssprecher.
Noch nicht betroffen sind in Witten auch die Linien der Deutschen Bahn. Jedoch entfällt der RE16, der auch am Hauptbahnhof hält, auf dem Streckenabschnitt zwischen Letmathe und Siegen. Dort fährt vorläufig ein Bus und ersetzt den Zug. Bei kurzfristigen Krankmeldungen von Zugführern und -führerinnen könne es vereinzelt immer zu Ausfällen einzelner Linienabschnitte kommen, sagt eine Bahnsprecherin. Steigt der Krankenstand insgesamt, könnten auch ganze Linien ausfallen, so wie es zuletzt zum Beispiel rund um Köln der Fall gewesen ist. „Fahrgäste können dann auf parallel fahrende Nahverkehrslinien oder eingesetzte Busse ausweichen“, so die Deutsche Bahn.