Witten. Ab Dienstag ist die Herbeder Straße in Witten dicht. Zwischen Ruhrdeich und Seestraße geht dann gar nichts mehr. Wie man nun in die City kommt.

Wer in nächster Zeit vom Zentrum Wittens aus nach Herbede oder zurück fahren möchte, der muss sich auf einen ordentlichen Umweg einstellen.

Denn ab Dienstag (12.7.) wird die Herbeder Straße zwischen Heven und Zentrum entlang der Ruhr voll gesperrt. Autofahrer gelangen dann von der City aus kommend nur noch bis zum Kreisverkehr mit dem Ruhrdeich. Von Heven aus gesehen endet die Fahrt an der Seestraße, also am Abzweig zu den Ruhrbrücken nach Herbede. Auf diese kann man aber weiterhin abbiegen.

Ausnahmen gibt es für die Anwohner der Verbindungsstraße. Sie dürfen weiterhin bis zu ihren Häusern fahren. Auch andere Anlieger der Herbeder Straße wie die Brennerei Sonnenschein, der Kanu Club Witten, das griechische Restaurant „Haus Kesper Nefeli“ oder die Wasserwerke Westfalen sind nach Angaben von Straßen.NRW weiterhin erreichbar. Und: Die Vollsperrung gilt nur für den motorisierten Verkehr. Fußgänger und Fahrradfahrer können weiterhin den parallel zur Straße verlaufenden Weg nutzen.

Gebaggert wird an der Herbeder Straße in Witten auf 200 Metern

Gebaggert wird trotz der weitreichenden Sperrung nur auf insgesamt 200 Metern. Der Fernleitungsnetzbetreiber Open Grid Europe (OGE) erneuert auf einem Teil dieses Abschnitts seine Erdgasleitung. Weil sie durch den Hang nach unten führt, muss die Natursteinmauer für den Austausch zurückgebaut und anschließend gesichert werden. Auch unterhalb der Straße verläuft ein Teil der Rohre, weshalb dort eine Baugrube entstehen wird, die die Vollsperrung nötig macht.

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Zeitgleich macht Straßen.NRW den dortigen Steilhang sicherer. Parallel zu den Arbeiten an den neuen Erdgasleitungen bringt der Landesbetrieb Haken und Netze als Schutz vor Steinschlag an. „Wir hatten auf diesem Abschnitt immer wieder Probleme“, sagt Sprecher Andreas Berg. Zwar gibt es dort in weiten Teilen schon eine Prallschutzmauer. „Aber es sind immer wieder herabfallende Steine über die Mauer gehüpft und auf der Straße gelandet.“

Drei Monate Vollsperrung ab Dienstag (12.7.)

Für die alles in allem drei Monate andauernden Arbeiten bleibt die Herbeder Straße voll gesperrt. Ab wann genau Autofahrer einen Bogen um die Hauptverbindungsstrecke entlang der Ruhr machen sollten, steht noch nicht fest. „Im Laufe des Dienstags. Alles andere wäre wie in die Glaskugel zu schauen“, sagt Berg. Denn auch der Landesbetrieb arbeitet mit externen Anbietern zusammen.

Für die Zeit der Vollsperrung will Straßen.NRW eine Umleitung ausschildern. Sie führt in einem großen Bogen durch Heven. Vom Ruhrdeich kommend, biegen Autofahrer nach rechts in den nicht gesperrten Teil der Herbeder Straße ein und von dort aus geht’s weiter auf der Sprockhöveler Straße bis man links in den Esch abbiegt. Dann geht es weiter über Hellweg und Universitätsstraße, bis man sich schließlich auf der Seestraße wiederfindet.

Wie stark die Nerven der Anwohner auf der Umleitungsstrecke sein müssen, ist ungewiss. Die letzte Verkehrszählung an der Herbeder Straße erfasste dort 13.600 Fahrzeuge in 24 Stunden, sagt Straßen.NRW-Sprecher Andreas Berg. Das sei eine hohe Belastung. Wie viele dieser Autos aber tatsächlich die offizielle Umleitung nehmen – und wie viele auf vermeintlich kürzere Schleichwege ausweichen – bleibt abzuwarten. Denn der Landesbetrieb darf nur sogenannte „klassifizierte“ Straßen als Umleitungen benennen, also Bundes-, Landes- oder Kreisstraßen. Der Wannen oder Kleff gehören auf jeden Fall nicht dazu.