Witten. Endlich wieder Extraschicht auf Zeche Nachtigall in Witten. Am Jubiläumsabend wurden auch ungewöhnliche Geschichten von alten Autos erzählt.

Zwei Jahre lang musste die Extraschicht warten, bis sie jetzt endlich ihr 20. Jubiläum feiern konnte. Mittendrin in dem Jubiläumsreigen von 43 Spielorten in 23 Städten auch die Zeche Nachtigall. Der Abend in Witten stand dabei vor allem im Zeichen der verrückten 50er- und 60er-Jahre.

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Und das war auch nicht zu übersehen. Denn einen Teil der Kulisse entlang des Ringofens bildeten über 20 Oldtimer. Gekümmert hatte sich Jens Matros, Gründer des Oldtimer-Stammtisches in Witten. Als er und seine Oldtimer-Freunde vom Motto der diesjährigen Extraschicht erfuhren, kam ihnen sofort die Idee, sich an der Veranstaltung aktiv zu beteiligen.

Wittener Oldtimer-Freunde erzählen von der Vergangenheit der Wagen

Als besonderes Bonbon präsentierten die Auto-Freunde fünf Fahrzeuge, bei denen sie auch von der bewegten Vergangenheit der Wagen berichten konnten. Eine kleine Isetta etwa war erst vor kurzem in das Eigentum von Jens Matros übergegangen, nachdem ihr Vorbesitzer sie seit 1962 gefahren und mit ihr 328.000 Kilometer zurückgelegt hatte. Die Reisen führten von Frankreich bis Polen und einmal sogar in 24 Stunden nonstop zu einem Isetta-Treffen in München.

Stollenführer Sascha Demant konnte viele Gäste von nah und fern begrüßen. Die Extraschicht auf Zeche Nachtigall in Witten war gut besucht.
Stollenführer Sascha Demant konnte viele Gäste von nah und fern begrüßen. Die Extraschicht auf Zeche Nachtigall in Witten war gut besucht. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Ein alter Opel gehörte hingegen dem erst im letzten Jahr im Alter von 101 Jahren verstorbenen Gerd Redetzki – der Wagen hat über eine halbe Million Kilometer auf dem Tacho. Die Tochter des ehemaligen Eigentümers erzählte die Geschichte des Oldtimers. Das Besondere, was den Opel Diplomat B Coupe zum Unikat macht, ist der nachträglich eingebaute V12-Motor mit 230 PS. Theoretisch wäre damit mehr als Tempo 200 möglich gewesen. Aber wer rast schon mit so einem Oldtimer?

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Tanzkurse von Boogie bis Rock’n’Roll

Das Motto des Abends war aber auch zu hören. Während die Gruppe „Danny & The Chicks“ die Gäste – viele davon übrigens in der Mode der 50er/60er gekleidet – mit schwungvoller Rock’n’Roll-Musik empfing, konnten Interessierte an drei kleinen Tanzstunden teilnehmen. Das in den Crashkursen Gelernte von Boogie und Jive über Linedance bis Rock’n’Roll konnten die Teilnehmer dann anschließend auf der Bühne vor der Live-Band in die Praxis umsetzen.

Die Band „Danny & the Chicks“ sorgte mit schwungvoller Rock’n’Roll-Musik für gute Stimmung.
Die Band „Danny & the Chicks“ sorgte mit schwungvoller Rock’n’Roll-Musik für gute Stimmung. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Die Veranstaltung war gut besucht: Durchschnittlich hätten sich zwischen 300 und 400 Besucher auf dem Gelände aufgehalten, sagt der stellvertretende Museumsleiter Nikolai Ingenerf. „Es herrscht ein Kommen und Gehen.“ Kleine Probleme habe es mit dem Online-Ticket gegeben. „Aber da konnten wir schnell eine Lösung finden.“ Zur besonderen Atmosphäre trug die extra installierte Beleuchtung von Ringofen, den Gebäuden und dem Steinbruch bei, die bei Einbrechen der Dunkelheit eingeschaltet wurde und das Gelände in ein besonderes Licht tauchte.

Gäste kamen zum Teil von weit her

Bis dahin hatte Gästeführerin Michaela Schloemann bereits viele Teilnehmer in den Besucherstollen begleitet – darunter sogar vier Gäste, die extra übers Wochenende aus Bayern in den „Norden“ gereist waren und am Vormittag bereits die Zeche Zollverein in Essen besucht hatten. Eine andere Gruppe war aus dem Sauerland nach Witten gekommen und startete in der Ruhrstadt ihre Extraschicht-Tour.

Auch Claudia und Frank Kalinka genossen die besondere Atmosphäre bei der Extraschicht auf Zeche Nachtigall.
Auch Claudia und Frank Kalinka genossen die besondere Atmosphäre bei der Extraschicht auf Zeche Nachtigall. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

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Andere hatten es nicht ganz so weit: Auf einem Roller waren Sabine und Jule Dominik aus Vormholz bei dem schönen Wetter zur Zeche Nachtigall angereist. Für sie sollte es danach weiter nach Bochum und Castrop gehen – Ende offen. Der Feierabend von Gästeführerin Michaele Schloemann stand hingegen fest: Er begann nach der letzten Führung um halb eins in der Nacht.

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