Witten. Gerhard Redetzki aus Witten kann auf ein sehr bewegtes Leben zurückblicken. Am Samstag wird der Bommeraner nun 100 Jahre alt.

Gerhard Redetzki aus Bommern feiert am Samstag (25.7.) seinen 100. Geburtstag. Die geplante große Party muss zwar leider ausfallen, doch im Garten seiner Tochter ist genug Platz für eine schöne Feier mit seinen beiden Töchtern und den zwei Enkeln.

Redetzki wurde in Grünhirsch/Westpommern geboren. Er machte eine Lehre als Kfz-Schlosser, lernte dann 1940 „seine“ Johanna kennen. 1945 geriet er in Österreich in amerikanische Kriegsgefangenschaft, ein Jahr später gelang ihm die Flucht. Bei Verwandten in Duisburg erfuhr er die Adresse seiner Eltern, so dass er kurz darauf in der Wittener Flurstraße an ihre Tür klopfen konnte. Der 100-Jährige versichert: Niemals werde er die fassungslose Freude vergessen, als seine Eltern ihren längst totgeglaubten Sohn wiedersahen.

Der Garten versorgte die Familie mit Obst und Gemüse

Danach fahndete Redetzki auch nach seiner Verlobten – und fand sie mit ihrer Familie bei Hildesheim wieder. 1947 wurde geheiratet. Die erste Tochter kam bald zur Welt, 1952 die zweite Tochter. Die Zeiten waren schlecht, doch der gepachtete Garten versorgte die Familie mit Obst und Gemüse. Erst als der Familienvater eine Anstellung als Linienbusfahrer bei der Bogestra fand, ging es wirtschaftlich langsam bergauf. Später wechselte Gerhard Redetzki vom Fahrdienst in die Bogestra-Betriebswerkstatt am Crengeldanz, wo er bis zum Eintritt in den Ruhestand tätig war.

Redetzki wohnt seit vier Jahrzehnten in Bommern, seine Johanna vermisst er nun schon seit fast 20 Jahren sehr. Trotz seiner 100 Jahre ist der Bommeraner fit. Auf die Frage nach seinem Befinden sagt er lächelnd: „Die Karosserie rostet, aber der Motor läuft noch!“

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