Witten. Dortmund und zwei Nachbargemeinden melden erste Fälle von Affenpocken. Wie sieht es in Witten und im EN-Kreis aus?
Im Ennepe-Ruhr-Kreis gibt es derzeit keine bestätigten Fälle von Affenpocken und keine engen Kontaktpersonen. Das hat die Amtsärztin des EN-Kreises Dr. Sabine Klinke-Rehbein am Freitag (24.6.) mitgeteilt. Ein Mensch sei dem Gesundheitsamt als loser Kontakt mit geringem Ansteckungsrisiko gemeldet worden, er betreibe ein tägliches Selbstmonitoring und stehe regelmäßig mit dem Amt in Kontakt. Zuvor hatten unter anderem die Gesundheitsämter der Stadt Dortmund sowie des Kreises Unna und des Märkischen Kreises erste Fälle von Affenpocken in ihrem Bereich bestätigt.
Gesundheitsamt verfolgt Entwicklung im Kreis und in Witten aufmerksam
Allerdings: Die Zahl der Fälle steigt, seit Mai wurden dem Robert Koch-Institut deutschlandweit 592 Fälle gemeldet. Einige Menschen, die von dieser Infektion betroffen sind, wohnen in der Nähe des EN-Kreises. „Beide Faktoren haben uns natürlich sensibilisiert, wir haben ein waches Auge auf die Entwicklung und verfolgen die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und Empfehlungen kontinuierlich“, so die Amtsärztin.
Wie gefährlich schätzt sie die Affenpocken ein? „In der Regel klingt die Infektion von alleine ab und hinterlässt keine bleibenden Schäden“, sagt die Medizinerin. Einige Erkrankte, darunter immungeschwächte Personen, könnten aber schwer erkranken und auch Komplikationen erleiden.
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Dennoch: Das Robert Koch-Institut schätze die Gefahr für die Gesundheit der breiten Bevölkerung als gering und für Menschen mit mehreren Sexualkontakten als moderat ein, erklärt Klinke-Rehbein. „Und da Affenpocken im Gegensatz zum Corona-Virus hauptsächlich durch engen Körperkontakt weitergegeben werden und bislang nur kurze Infektionsketten beobachtet wurden, müssen wir auch keine weitere Pandemie befürchten.“