Witten. Das Opfer hat jetzt im Prozess um den versuchten Mord im Lutherpark in Witten ausgesagt. Der Mann wurde offenbar von der Messerattacke überrascht.
Im Prozess um den Mordversuch im Lutherpark hat am Montag das 34 Jahre alte Opfer ausgesagt.
Er habe plötzlich einen Hieb im Rücken gespürt und weitere Verletzungen erlitten, erklärte der als Zeuge geladene Wittener. Dann sei er zusammengebrochen. Vorausgegangen war am Vormittag des 3. September 2021 ein Streit in einer Notunterkunft zwischen ihm und dem mutmaßlichen Täter, einem 59-Jährigen. Worum es dabei ging, wurde nicht deutlich.
Der Angeklagte soll seinem Opfer zunächst mit Wucht von hinten in den Rücken gestochen haben, wobei eine Bauch-Aorta und eine Niere verletzt wurden. Ein weiterer Stich soll den Mann oberflächlich im Brustbereich getroffen haben. Die Messerattacke führte zu massiven Blutungen. Im Krankenhaus rettete eine stundenlange Notoperation sein Leben.
Polizisten aus Witten: Täter hat sich gestellt
Die Richter hörten am Montag auch zwei Polizisten, die den Angeklagten direkt nach der Messerattacke im Lutherpark festgenommen hatten. „Der Täter stellte sich selbst und war kooperativ“, sagte ein 32-jähriger Polizeibeamter. Das Opfer hätte ihn bedroht und bestohlen. Er habe Todesangst gehabt und quasi in Notwehr gehandelt – wobei es zu der Bluttat erst später in der Grünanlage kam. Das Opfer selbst bestreitet einen Diebstahl.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der mutmaßliche Täter unter einer Persönlichkeitsstörung leidet und zum Tatzeitpunkt vermindert schuldfähig war. Allerdings stelle er eine Gefahr für die Allgemeinheit dar. Es geht also um die Einweisung in eine geschlossene Klinik. Der Prozess wird fortgesetzt.