Witten. Mal wieder richtig draußen toben? Das geht in der Hüpfburgenstadt in Witten. Dort locken Rutschen, eine Kletterwand und sogar Wasserspaß.

Zwei Jahre lang mussten Kinder ohne Freizeitparks und besondere Spielmöglichkeiten auskommen. Beim Anblick der Hüpfburgen hinter dem Möbelgeschäft Ostermann in Witten dürften die Herzen deswegen wohl umso höher schlagen. Austoben ist hier Pflicht.

„Kids World Trumpf. Die Hüpfburgenstadt“ – so heißt die Attraktion mit Kletterwand, Parcours und Rutschen. Alles in aufgeblasener Form und für Kinder jeden Alters geeignet. An der Kasse steht Joanna Trumpf (36). 13 Hüpfburgen hat die Inhaberin gemeinsam mit ihrem Mann Hermann mit Luft befüllt. „Wir freuen uns, dass es endlich weitergehen kann“, sagt die Wittenerin. Die letzten beiden Jahre blieben die Hüpfburgen aufgrund der Pandemie luftleer und zusammengefaltet, die Trumpfs ohne Einnahmen.

Wittener Ehepaar hat 2019 den Weg in die Selbstständigkeit gewagt

Für das Ehepaar eine Katastrophe, denn erst 2019 waren sie in die Selbstständigkeit gestartet und hatten pro Hüpfburg zwischen 8.000 und 12.000 Euro investiert. „Das war sehr frustrierend. Aber ich komme aus einer Zirkusfamilie und wir sind Überlebenskünstler“, sagt Joanna Trumpf, während sie ihre drei Monate alte Tochter Sina im Arm wiegt. Ihre anderen Kinder wuseln auf dem Gelände herum.

Augen zu und durch: Delia gefällt die Wasserrutsche in der Wittener Hüpfburgenstadt.
Augen zu und durch: Delia gefällt die Wasserrutsche in der Wittener Hüpfburgenstadt. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Auch wenn die Zahl der Besucherinnen und Besucher an diesem Tag überschaubar ist – an jeder Hüpfburg stehen Eltern und warten auf ihre Kinder. Besonders beliebt ist offenbar die Wasserrutsche. Katharina Gräfenstein (31) und Beate Biermann (31) stehen davor und haben Philip (4) und Delia (5) gut im Blick. Die beiden Kinder klettern immer wieder hoch, bevor sie fröhlich kreischend herunterrutschen und im kühlen Nass landen.

Vom Affen-Palast bis zur Clown-Rutsche

„Die können heute Abend bestimmt richtig gut schlafen“, sagt Katharina Gräfenstein und macht mit ihrem Handy ein Foto von Sohn Philip. Beate Biermann guckt gleichzeitig immer wieder in das kleine Bällebad nebenan, wo ihr 14 Monate alter Samuel spielt. „Ich finde es sehr gut, dass sowohl was für die ganz Kleinen, als auch für die älteren dabei ist“, so die Dortmunderin. Wer trocken bleiben möchte, der geht zum Beispiel auf den Affen-Palast, die Clown-Rutsche oder in den Knast. Dort müssen springend Hindernisse überwunden werden, um wieder in Freiheit zu gelangen.

Täglich geöffnet

Noch bis zum 12. Juni ist die Familie Trumpf mit ihren Hüpfburgen an der Fredi-Ostermann-Straße zu finden, danach geht es weiter nach Bottrop. Die Hüpfburgenstadt ist täglich von 12 bis 19 Uhr geöffnet, sonntags und an Feiertagen von 11 bis 19 Uhr.

Eintrittspreise: Kinder zahlen zehn, Erwachsene fünf Euro, Wasserball kostet vier Euro extra. Auch Kindergeburtstage können hier gefeiert werden. Buchungen sind über die Info-Hotline 0177 9370698 möglich.

Auf dem Gelände gibt es viele Tische und Stühle, an denen auch selbst mitgebrachter Proviant verzehrt werden darf.

Später am Nachmittag bildet sich doch noch eine Schlange: Beim Wasserball können die Kinder in einem Swimmingpool in riesigen Bällen auf dem Wasser laufen. Dafür steigen sie zunächst in den Ball hinein und warten, bis Joanna Trumpf ihn per Gebläse mit Luft befüllt und den Reißverschluss schließt. Dann kann es losgehen.

In einer durchsichtigen Kugel geht’s übers Wasser

Klara jauchzt vergnügt, als sie in ihrer durchsichtigen Kugel über das Wasser läuft. Die Eltern Sergej und Alena Herter sitzen auf einer Bank daneben und schauen zu. „Klara hat alle Hüpfburgen ausprobiert und sich total gefreut, mal wieder so etwas zu erleben“, sagt die 33-Jährige.

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Zugegeben, nach einer Weile wird es ganz schön heiß in den Bällen und viele Kinder sind nass geschwitzt. „Gemeinsam mit den Eltern habe ich immer ein Auge auf die Kinder und wenn es über 30 Grad warm wird, schließen wir diese Station“, sagt Joanna Trumpf. Die Kinder können den Pool schließlich auch so nutzen. Der kleinen Christina sind die Bälle nicht geheuer. Nachdem sie wieder an der frischen Luft ist, rennt sie sofort los zu ihrer Lieblingsattraktion: dem Piratenschiff.