Witten. Auf der Integrationsmesse in der Wittener Werkstadt haben sich viele Kulturen getroffen. Dabei spielten auch die Ukraine und Russland eine Rolle.

Zur neunten Messe für Integration und Städtepartnerschaften haben sich am Samstag (7.5.) Menschen aus unterschiedlichen Nationen in der Werkstadt getroffen. Vor Ort bauten über 40 Aussteller ihre Stände auf, darunter Caritas, VHS, Awo und Pro Familia. Witten hat sich einmal mehr von seiner vielfältigen Seite gezeigt.

Die Messe für Integration und Städtepartnerschaft in der Wittener Werkstadt war nach der Coronapause gut besucht.
Die Messe für Integration und Städtepartnerschaft in der Wittener Werkstadt war nach der Coronapause gut besucht. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Vorne am Eingang sitzt Aysun (16) und verteilt Loskarten. An verschiedenen Stationen in der Werkstadt können die Besucherinnen und Besucher Spiele spielen und Punkte sammeln. Am Ende gibt es tolle Preise zu gewinnen, wie eine Reise ins österreichische Mallnitz – eine von Wittens Partnerstädten. „Es ist ein bisschen weniger los, als bei den vergangenen Messen, aber wir sind froh, dass es nach der Coronapause wieder weitergehen kann“, sagt Alina Blum, ehrenamtliche Mitarbeiterin vom Verein Kontrakt, der die Messe mit der Stadt organisiert hat.

Ukrainischer Junge malt blau-gelbes Friedenszeichen

Der fünfjährige Maximilian hat Spaß am Kinderprogramm.
Der fünfjährige Maximilian hat Spaß am Kinderprogramm. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Am Stand des Deutschen Kinderschutzbunds Witten basteln Claudia Usadel-Willam und Ricarda Weitz mit den Kindern Buttons, die sie an ihre T-Shirts stecken können. Besonders motiviert bei der Sache: der neunjährige Olexiy und seine Freundin Dasha (8).

Die beiden sind mit ihren Müttern aus Kiew geflüchtet, den Rest der Familie mussten sie zurücklassen. „Mein Sohn und Dasha haben sich hier in Witten in der Schule kennengelernt und sind seitdem unzertrennlich“, erzählt Mutter Alina Kondrashova (44). Olexiy hat bereits acht Buttons gebastelt, die er sich alle anheftet. Später möchte er sie an seine Freunde verschenken. Gemalt hat der Junge aus der Ukraine immer dasselbe: ein blau-gelbes Peace-Zeichen.

Auch kulinarisch hat Witten auf der Messe viel zu bieten

Auch kulinarisch kommen die Besucher auf der Messe auf ihre Kosten: Es gibt türkische Spezialitäten, ukrainisches Gebäck, pakistanische und afghanische Speisen. Die Ruhrtalengel verteilen ihr beliebtes Popcorn. Der 19-jährige San läuft an den Ständen mit Infos über die Wittener Städtepartnerschaften entlang. Er bleibt immer wieder stehen und unterhält sich mit den Vereinsmitgliedern. „So viele Kulturen auf einmal zu treffen, so eine wunderbare Möglichkeit hat man nicht jeden Tag“, freut sich der Schüler.

Claudia Formann wurde auf der Messe als Integrationsbeauftragte der Stadt Witten verabschiedet.
Claudia Formann wurde auf der Messe als Integrationsbeauftragte der Stadt Witten verabschiedet. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Am Stand der Partnerstadt Kursk steht Rita Boele. Für die Vorständin des Freundeskreises Witten-Kursk waren die letzten Monate nicht einfach – immer wieder gab es Diskussionen, die Freundschaft mit der russischen Stadt vorübergehend auf Eis zu legen. „Doch der Kontakt zu unseren Freunden ist in so einer Zeit sehr wichtig – auch wenn wir aktuell mit ihnen über den Krieg kaum sprechen können, denn sie dürfen das Wort ja nicht einmal in den Mund nehmen“, so Boele.

DRK Witten: Austausch verbessert Integration

Ein paar Meter weiter sitzt Sebastian Schopp von der Integrationsagentur des DRK und spielt Memory mit einem der jungen Messebesucher. Austausch sei das A und O für eine gute Integration, so der 35-Jährige: „Solche Veranstaltungen sind wichtig, damit sich die Menschen der Stadt vernetzen können.“ Er betont: „Hier ist Vielfalt.“