Witten. Die frühere Thyssen-Deponie in Witten soll Gewerbefläche werden. Der nötige Sanierungsplan liegt zur Prüfung beim Kreis. Warum tut sich nichts?
Die alte Thyssen-Deponie an der Stockumer Straße in Witten soll als Gewerbefläche entwickelt werden. Geredet wird darüber schon seit Jahren. Nun war es lange still um das über 80.000 m² große Areal, das wegen des Gewerbeflächenmangels in der Stadt eigentlich dringend benötigt wird. Stadtbaurat Stefan Rommelfanger gab nun im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klima Einblicke in den Stand der Planungen.
Der notwendige Sanierungsplan liege bereits seit Anfang 2021 beim zuständigen EN-Kreis, sagte Rommelfanger. Der Kreis muss die umfangreiche Deponiesicherung als verantwortliche Aufsichtsbehörde federführend begleiten. Bei dem eingereichten Antrag geht es vor allem um die Sicherung des Geländes, aber auch um eine Umfahrungsstrecke für den Annener Ortskern. Eingereicht haben den Antrag nicht die Stadt, sondern die „Vorhabenträger“, also Thyssen und die FSZ-Witten Verwaltungs- und Grundbesitz GmbH.
Konzept zur Deponie-Sicherung in Witten nach dreijährigem Vermittlungsverfahren zustande gekommen
Viele Jahren wurden auf dem Thyssen-Gelände Bauschutt und andere Stoffe wie Ofenschlacke abgekippt. Nun muss der Boden teilweise verdichtet, abgedeckt und aufgeschüttet werden, bevor gebaut werden könnte. Das Verfahren ist kompliziert. Wohl auch deshalb könnte die Prüfung beim Kreis nun so lange dauern.
Dabei hatten sich die Beteiligten nach einem dreijährigen Vermittlungsverfahren unter Beteiligung des Altlastensanierungsverbandes (AAV) auf ein Konzept geeinigt. Der Plan sei informell abgestimmt, hatte Stadtbaurat Rommelfanger bereits im Juni 2020 verkündet.
Doch nun liegt der Antrag seit über einem Jahr beim Kreis. Dieser prüfe aktuell technische und juristische Details, sagte der Staydtbaurat. So müsse der Sanierungsplan etwa der Bodenschutzverordnung entsprechen. Bislang habe es auch noch keine Gespräche zwischen dem Kreis und den Trägern gegeben. Dies sei nun der nächste Schritt. Stadt, Kreis und die Vorhabenträger würden noch im Frühjahr zusammenkommen und sich beraten.