Witten. Zwei zweiten Mal stellt das Märkische Museum Schatzkisten von Wittener Schülern aus. Die kleinen Kunstwerke verraten viel über die Kinder.
„Schatzkiste goes Museum“ geht in die zweite Runde – noch größer und schöner als zuvor. Schülerinnen und Schüler von neun Wittener Schulen haben dem Märkischen Museum wieder ihre selbst gestalteten „Schatzkisten“ zur Verfügung gestellt. Sechs Wochen lang (bis zum 24. April) werden nun die mehr als 250 Kunstwerke in den Ausstellungsräumen auf der oberen Etage gezeigt. Und es ist noch mehr geplant.
Die „Schatzkisten“ werden von allen Wittener Kindern in der vierten Klasse individuell gestaltet und begleiten sie im Übergang zur weiterführenden Schule. Mit Farbe, Bildern, Stickern, Fotos und anderen Materialien machen die Kinder den flachen Pappkarton zu einem unverwechselbaren Einzelstück, der ihre Persönlichkeiten widerspiegelt. Aber die Kisten haben es auch in sich: Auf Papierbögen setzen sich die Kinder schriftlich mit ihren Interessen, mit den Gefühlen von Glück und Wut sowie ihren Wünschen und Vorstellungen zum Schulwechsel auseinander – und viele sammeln zudem auch Erinnerungsstücke darin.
Viele Schmetterlinge flattern auf den Schatzkisten aus Witten
In der Ausstellung wird aber nur ganz vereinzelt in die Kisten geblickt – der Inhalt ist schließlich allzu persönlich. Stattdessen sind die mit viel Kreativität hübsch gestalteten Deckel von Kindern der aktuellen fünften und sechsten Klassen ausgestellt. Viele sind bemalt, manche beklebt, einige glitzern und ein paar sind sogar dreidimensional gestaltet. Schmetterlinge gibt es diesmal viele, Bilder aus dem Weltall auch. Fußball-Motive sind dafür seltener geworden. „Und wir haben überhaupt nichts von Schalke“, sagt Claudia Rinke vom Märkischen Museum, die die Ausstellung zusammengestellt hat, schmunzelnd. Dafür sei aber der VfL Bochum dazu gekommen.
Über den richtigen Verein kann man sicher streiten, aber nicht über den Wert der Arbeiten. Das stellt Mitorganisatorin Inga Janz vom Amt für Jugendhilfe und Schule klar. Die Kisten seien in der Schule, aber auch im Distanzunterricht entstanden. Sie zeigten in vielfältiger Art und Weise die Erfahrungen, Kompetenzen, Stärken und Interessen jedes einzelnen Kindes. „Und man kann an ihnen ablesen, was die Kinder in den letzten Monaten umgetrieben hat“, so Janz. Vor allem aber seien es kleine Kunstwerke. „Und die sind es definitiv wert, in einem Museum ausgestellt zu werden.“
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Wie es sich für richtige Kunstwerke gehört, gibt es auch Führungen dazu – und zwar von denen, die sie erstellt haben. 25 Kinder zwischen zehn und zwölf Jahren sind geschult worden, Gleichaltrige durch die Ausstellung zu führen. Diese Führungen – etwa für Klassen oder OGS-Gruppen – sind kostenfrei und dauern ca. 90 Minuten. Buchung unter: maerkisches.museum@stadt-witten.de