Witten. Der Angeklagte hat Werkstätten in Witten betrieben. Jetzt steht er wegen Betrugsvorwürfen vor Gericht. Wie er mit einem Ex-Mitarbeiter umging.

Der Prozess um bandenmäßigen Betrug gegen einen 55-jährigen Mann aus Hattingen, der auch eine Werkstatt in Witten betrieb, könnte nächste Woche zu Ende gehen. Das Landgericht Bochum schlug in der Verhandlung am Freitag vor, weitere Anklagepunkte abzutrennen und den Vorwurf der Steuerhinterziehung einzustellen. Weiter verhandelt werden sollen allerdings Anklagen in acht Betrugsfällen. Der Angeklagte hat bisher nur den Vorwurf der versuchten räuberischen Erpressung gestanden.

Angeklagter soll Unfälle fingiert haben

Am Freitag entschuldigte er sich erneut - nach Zweifeln des Gerichts an seiner Reue - bei einem Ex-Mitarbeiter, den er mit zwei Whatsapp-Mitteilungen im Juni 2021 bedroht und von ihm gefordert hatte, 500.000 Euro an ihn zu zahlen. Seiner erneute Einlassung lag ein Brief an seine Frau von Januar 2022 zugrunde, worin er den einstigen Beschäftigten als Schwerkriminellen, der als wahrer Täter nicht bestraft werde. Der 55-Jährige, der selbst seit acht Monaten wegen der Drohungen in den beiden Whatsapp-Nachrichten hinter Gittern sitzt, meinte nun, dass die Aussage im Brief nicht ernst gemeint gewesen wäre.

Die Staatsanwaltschaft sieht es als erwiesen an, dass der Angeklagte sich zwischen 2013 und 2018 mit anderen Personen zu einer Bande zusammengeschlossen habe, um eine Vielzahl von Betrügereien zu Lasten von Kfz-Versicherungen zu begehen. Dabei ging es um den Austausch von eigentlich intakten Windschutzscheiben sowie eine Vielzahl fingierter Kfz-Unfälle. Der Prozess wird nächste Woche fortgesetzt.