Witten. Das Insolvenzverfahren bei den Eisenwerken Böhmer in Witten geht weiter. Die Beschäftigten bekommen einen Monat länger Insolvenzgeld. Und dann?
Der Schock traf die Belegschaft vor Weihnachten. Da meldeten die früheren Eisenwerke Böhmer für ihre beiden Gesellschaften Gusstechnik und Technical Solutions (Zerspanung) Insolvenz an. Die Beschäftigten hatten im November keinen Lohn bekommen, der ihnen später nachträglich mit dem Insolvenzgeld ausgezahlt wurde. Das gibt es normalerweise für drei Monate, in diesem Fall also bis Ende Januar. Jetzt wird auch noch der Februar drangehängt.
Investorensuche für Wittener Unternehmen dauert noch an
Nach wie vor sucht der Insolvenzverwalter einen Investor, der das Unternehmen übernimmt. Wie die Redaktion aus informierten Kreisen erfuhr, werden die Chancen dafür derzeit positiv eingeschätzt. Die Auftragslage sei gut, hieß es im Dezember noch. Die meisten der noch rund 140 Beschäftigten seien noch an Bord. Die Familie Böhmer mit den Brüdern Wilhelm und Erik an der Spitze will sich nach eigenem Bekunden aus dem Unternehmen zurückziehen.
Noch keine Prognose will Insolvenzverwalter Markus Wischemeyer zum gegenwärtigen Zeitpunkt treffen. „Wir haben potenzielle Investoren. Der Informationsaustausch dauert an“, erklärte er am Montag (24.1.) auf Anfrage. „Beide Geschäftsbetriebe werden fortgeführt und die Sanierungsbemühungen aufrechterhalten.“ Mitte Februar herrscht vermutlich Klarheit darüber, ob das Traditionsunternehmen, das schon einmal vor sieben Jahren Insolvenz angemeldet hatte, auch diesmal zu retten ist.