Witten. Das Kreisgesundheitsamt hisst die rote Fahne und fordert Infizierte auf, Kontaktpersonen selbst zu informieren. Keine wirklich gute Idee.
Dem Kreisgesundheitsamt, dem dortigen Pandemieteam ist kein Vorwurf zu machen: Die Arbeit wächst allen über den Kopf, es gibt keine wundersame Personalvermehrung und deshalb können Kontaktpersonen von Coronapositiven nur noch benachrichtigt werden, wenn sie zum Beispiel in „sensiblen Bereichen“ wie Klinken oder Altenheimen arbeiten.
Da wird nicht jeder seine Pflicht erfüllen
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Traurig, aber wahr: Das Gesundheitsamt muss angesichts der explodierenden Infektionszahlen - wie auch andernorts - kapitulieren. Trotzdem ist es keine gute Idee, die Benachrichtigung weiterer Kontaktpersonen Infizierten zu überlassen. Man darf wohl davon ausgehen, dass nicht jeder an dieser Stelle seine Pflicht erfüllt. Vielleicht aus Bequemlichkeit, aus Ignoranz oder aus der irrigen Annahme heraus, eine Omikron-Infektion sei ja halb so wild. Wieder andere gehen mit ihrer Infektion vielleicht aus Scham nicht offen um.
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So ist es angesichts der hochansteckenden Omikron-Variante schon ein Armutszeugnis, dass von amtlicher Stelle nicht mehr sichergestellt werden kann, dass jede Kontaktperson auch wirklich zeitnah und verlässlich informiert wird. Denn nicht nur Beschäftigte in Kliniken und Altenheimen haben Kontakt zu Menschen, die eine Coronainfektion so gar nicht gebrauchen können, weil sie krank, alt oder immungeschwächt sind.