Witten. Nach einer Renovierung daheim wollte ein Wittener Müll entsorgen. Es handelte sich um Mineralwolle. Was er auf dem Wertstoffhof erlebte.
Über hohe Entsorgungskosten ärgert sich Reinhard Wagener. Nach einer Renovierungsaktion daheim wollte er auf dem Wertstoffhof im Bebbelsdorf den Dämmstoff Mineralwolle loswerden und sollte dafür 50 Euro bezahlen. Die Gebühr sei viel zu hoch und berge doch die Gefahr, dass Leute solchen Abfall einfach irgendwo in der Landschaft entsorgen, bemängelt der 73-Jährige.
Gegenüber der Redaktion berichtet der 73-Jährige, dass er mehrere Bahnen Mineralwolle in seinen Pkw geladen hatte, einige davon in dreierlei Säcke verpackt. Im Internet hatte er zuvor versucht herauszufinden, wie viel er dafür wohl zahlen müsse. Der Betrag von 20 Euro, den er auf einer Seite fand, sollte sich allerdings als falsch erweisen. Ein Mitarbeiter erklärte ihm, die Gebühr liege bei 50 Euro. Die Annahme sei schließlich verweigert worden, weil die Verpackung nicht gestimmt habe, so Wagener. Der gesamte Abfall müsse in Säcken abgeliefert werden.
Abfallberaterin begründet Gebührensatz mit teurer Entsorgung
EN-Abfallberaterin Svenja Wollmer-Rügger bestätigte auf Anfrage, dass eine solche Regelung gelte. Die Bedingungen wollte man auf der Internetseite aber noch einmal deutlich hervorheben, damit es nicht erneut zu Missverständnissen kommt. Die Höhe der Gebühren verteidigt die Beraterin indes. Die Entsorgung von Mineralwolle, die man deponiere, sei aufwendig und teuer. Deshalb seien die Gebühren auch Anfang 2020 angehoben worden.
Neben der Preisstufe von 50 Euro gibt es noch weitere Gebührensätze. Erheblich höher sind die Preise, wenn beispielsweise das Material mit einem Anhänger transportiert wird. Unterhalb von 200 Kilo fallen pauschal 150 Euro an, pro Tonne sind es 1200 Euro. Wollmer-Rügger weist aber auch darauf hin, dass sich oftmals beauftragte Baufirmen und seltener Privatleute um die Entsorgung solcher Abfälle kümmern. Bei größeren Mengen sei auch zu überlegen, ob es nicht sinnvoller sei, einen Container aufzustellen.
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Reinhard Wagener hat seine Mineralwolle-Bahnen wieder mit nach Hause genommen und lagert sie vorerst auf dem Dachboden.