Witten. Die Eisbahn in Witten sei den Umständen entsprechend ganz gut besucht, sagen die Veranstalter. Doch über einige Vorfälle ärgern sie sich.

Die Brenschenschüler waren schon da. Gerade tummeln sich Jungen und Mädchen des Albert-Martmöller-Gymnasiums auf der Eisbahn vor dem Rathaus in Witten. Das Wetter spielt an diesem Vormittag ausnahmsweise mit. Glückliche Gesichter überall. „Endlich mal wieder was los“, sagen die beiden 16-jährigen Schüler Torben und Nils. Auch die Veranstalter sind ganz zufrieden.

Ein bisschen Bewegung auf dem Eis: Das gefällt den Wittener Kindern.
Ein bisschen Bewegung auf dem Eis: Das gefällt den Wittener Kindern. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Vormittags können Kitas und Schulen die Fläche buchen, später ist sie für alle geöffnet. Abends kann sie auch privat gemietet werden. Erstmals betreibt die Wittener Firma SNL Event die etwa acht mal 25 Meter große Bahn vor dem Rathaus. Im vergangenen Jahr ist das Eisvergnügen wegen der Pandemie ausgefallen, davor hatte die Werkstadt es unter ihren Fittichen. Weil das Personal knapp sei, habe die Werkstadt diesmal abgesagt, so Carsten Zierdt vom Stadtmarketing. Er sei glücklich, den Kindern und Jugendlichen dennoch ein bisschen Spaß, Bewegung und Normalität anbieten zu können.

Wittener Schülerin von Corona genervt

Marian Schütte (19) steht hinterm Tresen, verteilt die blauen Leihschlittschuhe und achtet darauf, dass die üblichen Corona-Regeln eingehalten werden. Gerade gibt’s eine kurze Ermahnung für ein paar Jungs, die stets mit Wumms gegen die Bande krachen. „Es läuft ganz gut“, sagt Schütte über den Betrieb. Aber natürlich hänge das Eisvergnügen auch vom Wetter ab. „Wir mussten schon mal einen Tag zumachen.“

Anni steht am Rand und schaut zu, wie ihre Schulfreunde und -freundinnen übers Eis rutschen. „Ich kann das nicht so gut“, sagt die 17-Jährige und lässt es dann lieber bleiben. Trotzdem freut sie sich über ein bisschen Abwechslung in diesen Zeiten. „Ich bin von Corona schon angenervt“, gesteht sie. „Man hat das Gefühl, dass man die ganze Jugend verpasst.“ Froh sei sie, in der Schule lernen und sich ab und zu mit der Clique treffen zu können. „Wir sind alle geimpft.“

Wittener Firma musste schon Sicherheitsdienst rufen

Auch die beiden Security-Männer, die schräg gegenüber am Eingang zum neuen Bürgerbüro stehen und die Besucher dort kontrollieren, werfen ab und zu einen Blick herüber. „Das lenkt ab, wenn es hier mal wieder Ärger gab“, sagen sie. Gerade erst sei ein Kollege angerempelt worden von einem Mann, der ohne Termin ins Rathaus wollte und nicht durfte.

Rempeleien unter Jugendlichen gebe es auch auf der Eisbahn gelegentlich am Wochenende, sagt Niklas Seeliger von der Event-Firma. Nichts Großes, aber „da mussten wir schon den Sicherheitsdienst des Stadtmarketings rufen“. Auch versuchten manche, mit abfotografierten Schülerausweisen aufs Eis zu kommen. Doch es müsse das Original sein, so Seeliger.

Termine weitgehend ausgebucht

Ein weiteres Problem: das Schuhchaos. „Wir haben keine Garderobe und die Leute lassen ihre Schuhe einfach im Zelt stehen.“ Da sei es schon häufiger zu Verwechslungen gekommen. „Die Gäste sollten ihre Schuhe möglichst in einen Rucksack packen und mit auf die Bahn nehmen“, bittet er.

Doch insgesamt sei man bei SNL Event recht zufrieden mit dem neuen Projekt. „Vormittags sind die Termine weitgehend ausgebucht. Viele Schulen stehen noch auf der Warteliste.“ Auch fürs abendliche Eisstockschießen oder das private Eislaufen seien nur noch wenige Einzeltermine frei. Natürlich dürfen auch nicht so viele Menschen gleichzeitig auf die Fläche wie sonst. Im Schnitt seien 50 bis 70 erlaubt – mit Maske übrigens. Denn manchmal könne der nötige Abstand im Vorbeifahren nicht eingehalten werden.

Was laut Stadtmarketing für den Weihnachtsmarkt gilt, sei auch auf der Eisbahn spürbar. Seeliger: „Es ist ruhiger als in normalen Jahren. Corona ist überall zu spüren.“