Witten. Das Familienunternehmen EK-Fahrzeugtechnik aus Witten konnte sich in Hattingen erweitern. Warum die Firma auch Herbede erhalten bleibt.

Sie fanden in Witten keine geeignete Gewerbefläche für eine Betriebserweiterung und zogen deswegen auf das ehemalige Hattinger Henrichshüttengelände um. Jetzt hat die Firma EK-Fahrzeugtechnik, die bisher an der Wittener Straße in Herbede zu finden war, am neuen Standort mit 46 Mitarbeitern die Arbeit aufgenommen. Unternehmer Egbert Kogelheide und seine Frau Dorothea Lauster-Noe investierten in der Nachbarstadt über 6,5 Millionen Euro.

Der Familienbetrieb konnte gegenüber vom Hattinger Feuerwehrmuseum ein über 13.000 Quadratmeter großes Baugrundstück von der Landesgesellschaft NRW Urban kaufen und dort bauen. EK-Fahrzeugtechnik ist ein auf Unfallreparaturen spezialisierter Karosseriebau- und Lackierereibetrieb, der an seinem bisherigen Standort in Herbede aus allen Nähten platzte. Kogelheide und seine Frau hatten zunächst überlegt, ein Grundstück im neuen Gewerbegebiet Drei Könige an der Herbeder Straße zu kaufen, davon aber wieder Abstand genommen.

Zweiter Firmenstandort weiterhin im Wittener Gewerbegebiet Westerweide

Die EK-Fahrzeugtechnik-Werkstatt gehört zu den wenigen in Deutschland, die vom US-Elektroautobauer Tesla zertifiziert wurden, der Nobelkarossen auf die Straßen schickt. Der schlechte Zustand der Herbeder Straße als Anfahrtsweg zum Gewerbegebiet war einer der Gründe, warum sich der Familienbetrieb gegen Drei Könige entschieden hatte. Auch über einen neuen, größeren Standort in Bochum war nachgedacht worden.

Auch auf dem Firmengelände von EK-Fahrzeugtechnik an der Wittener Straße in Herbede war Mitte Juli Land unter.
Auch auf dem Firmengelände von EK-Fahrzeugtechnik an der Wittener Straße in Herbede war Mitte Juli Land unter. © Dorothea Lauster-Noe | Dorothea Lauster-Noe

Wieder ein Unternehmen, das Witten aufgrund mangelnder Erweiterungsmöglichkeiten verlassen hat. Allerdings nicht ganz: Egbert Kogelheide hat noch einen zweiten Firmenstandort mit sieben Mitarbeitern im Gewerbegebiet Westerweide – die Kfz-Technik-Abteilung des Betriebes, „Bosch Car Service“ genannt. Von dieser werden Inspektionen, Verschleißreparaturen sowie Abgas- und Hauptuntersuchungen durchgeführt. Nach dem Umzug nach Hattingen sollte „Bosch Car Service“ eigentlich auf das bisherige Betriebsgelände an der Wittener Straße ziehen. Daraus wird aber vorerst nichts.

Mitte Juli wurde auch Egbert Kogelheides Betrieb an der Wittener Straße geflutet

Der Grund: Mitte Juli hatte „Tief Bernd“ auch Egbert Kogelheide und seiner Frau böse mitgespielt. Ihr Betrieb an der Wittener Straße wurde – wie andere Unternehmen dort – von den Fluten heimgesucht. Das Wasser stand nicht nur kniehoch im Firmenhof, sondern flutete auch die Werkstatt und die Ausstellung. „Dort sind erst einmal Sanierungsarbeiten fällig“, sagt Dorothea Lauster-Noe. Ihr Problem: Derzeit sind keine Handwerker zu finden, die die Arbeiten ausführen können. „Wir haben im August bei einem Heizungsbauer angefragt und bis heute noch keine Antwort erhalten.“ Daher bleibe für die Kunden von „Bosch Car Service“ die Westerweide erst einmal weiterhin die Adresse.