Witten. Das Netzwerk Demenz für Witten, Wetter und Herdecke hat einen Wegweiser zur Krankheit veröffentlicht. Dabei wird nicht nur an Erkrankte gedacht.
Die Diagnose Demenz ist zunächst einmal ein Schock. In Witten und Umgebung gibt es für Betroffene und Angehörige aber viele Anlaufstellen, von der Beratung über die Pflege bis hin zur Hospizbegleitung. Das „Netzwerk Demenz Witten, Wetter, Herdecke“ – ein Zusammenschluss von Menschen, die sich beruflich, ehrenamtlich oder aus Interesse mit dem Thema beschäftigen – hat das alles jetzt in einem Wegweiser zusammengefasst. Insgesamt über 60 Adressen sind darin zu finden.
Seit über zehn Jahren setzt sich das Netzwerk dafür ein, die Krankheit weiter zu enttabuisieren und über Hilfen und Unterstützungsmöglichkeiten zu informieren. „Wir wollen Angehörigen so zeigen, was es überhaupt alles für Angebote gibt“, erklärt Netzwerk-Koordinatorin Anke Steuer. Knapp ein ganzes Jahr habe man an er Umsetzung gearbeitet.
Soforthilfe in Witten ist erste Anlaufstelle
Zum einen sind auf den knapp 40 Seiten viele Beratungsstellen aufgelistet, zum Beispiel die Soforthilfe Witten der St. Elisabeth Gruppe. Hier werden vor allem die Menschen unterstützt, die schnelle und konkrete Hilfe in den Bereichen Medizin, Pflege und Betreuung benötigen.
Insbesondere Angehörige von Demenzkranken brauchen Unterstützung. In Witten, Wetter und Herdecke gibt es etwa 60 Selbsthilfegruppen. In der Kontaktstelle an der Dortmunder Straße 113 werden Angehörige in die einzelnen Gruppen vermittelt oder bei der Gründung neuer Gruppen unterstützt.
Wittener Alzheimer Gesellschaft hält Vorträge
Auch Kursangebote zum Umgang mit demenzkranken Menschen sind in dem neuen Wegweiser zu finden. Es gibt Kurse, bei denen die körperliche Pflege im Vordergrund steht und solche, die speziell den Umgang mit Menschen mit Demenz thematisieren. In Witten kann man die Kurse bei der Alzheimer Gesellschaft (Dortmunder Straße 113) und im Evangelischen Krankenhaus besuchen. Zudem werden in der Alzheimer Gesellschaft immer wieder Vorträge gehalten.
Zu der Krankheit gehört auch irgendwann der Tod. In der Pferdebachstraße gibt es den Ambulanten Hospizdienst. Mehr als 60 ehrenamtliche und hauptamtliche Beschäftige begleiten und entlasten Schwerkranke und Sterbende sowie deren Angehörige. „Gerade das Sterben ist ein wichtiger Aspekt bei der Krankheit. Hier hilft es allen, wenn sie Unterstützung bekommen“, sagt Anke Steuer.
Den Wegweiser gibt es in gedruckter Form bei der Selbsthilfe-Kontaktstelle in der Dortmunder Straße 113 oder als PDF-Datei auf selbsthilfe-witten.de.