Witten. Die Coronazahlen explodieren, die Debatte um größere Veranstaltungen hält an. Kann man sich da auf den Weihnachtsmarkt in Witten wirklich freuen?

Der Start des Wittener Weihnachtsmarkts am Donnerstag (18.11.) rückt immer näher. Die Getränke- und Essbuden stehen schon fast alle. Die Eisbahn wird seit Montag aufgebaut. Die Vorfreude könnte also näher rücken. Aber ist die überhaupt da? Wir haben auf unserer Facebook-Seite gefragt, ob die Wittenerinnen und Wittener den Weihnachtsmarkt angesichts der alarmierenden Corona-Lage besuchen werden.

„Ich meide weiterhin alle Menschenansammlungen“, schreibt Ulrike Mittelkötter. Anders sieht es Britta Boueke, die sich allerdings nichts ins Getümmel stürzen will. „Wenn jeder für sich und andere verantwortlich handelt, eine FFP2-Maske trägt und sich in äußere Bereiche zurückzieht, wäre es sehr umsichtig.“ Auch sie möchte wieder unbeschwert sein, habe aber selbst die Verantwortung für sich und auch ihre Liebsten.

Viele denken an die Schausteller in Witten

Jessica Schmitt schreibt: „Ich werde hingehen. Wenn alle Maßnahmen eingehalten werden, klappt es hoffentlich.“ Sie wolle doch nur ihr Leben zurück und „da gehört auch ein Weihnachtsmarkt dazu“. Auch Bernd Hohmeister freut sich wieder auf etwas Normalität. „Man kann nicht auf alles verzichten. Das Leben ist viel zu kurz“, sagt er. Marco Erhardt hingegen will noch abwarten, wie sich die Corona-Lage in den kommenden Tagen entwickelt.

Insbesondere für die Schausteller sind die vier Wochen Weihnachtsmarkt nach der langen Durststrecke wichtig. „Das tut uns allen sowohl moralisch als auch finanziell gut“, sagt Thomas Grass, Vorsitzender der Wittener Schaustellervereinigung. „Natürlich, man muss auch an die Stände denken, die trotz Auflagen unterstützt werden müssen. Ich freue mich darauf“, sagt Monika Oberdorfer

Noch sieht es nicht danach aus, in ein paar Tagen wird diese Konstruktion aber zur Eisbahn auf dem Rathausplatz in Witten.
Noch sieht es nicht danach aus, in ein paar Tagen wird diese Konstruktion aber zur Eisbahn auf dem Rathausplatz in Witten. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Cordula Kuchnia kann das nachvollziehen. „Natürlich verstehe ich auch die Schausteller und deren finanziellen Sorgen. Wirklich eine sehr schwierige Situation.“ Dennoch wird sie den Weihnachtsmarkt wahrscheinlich nicht besuchen. „Die Zahlen sind momentan so hoch wie noch nie! Sollte uns das nicht zu denken geben?“ Sie ärgert sich gerade über Zeitgenossen, die sich nicht an die Regeln halten. „Immer wieder gibt es Mitmenschen, die es nicht so genau nehmen mit den Schutzmaßnahmen und zum Beispiel die Maske unter der Nase tragen.“

Sicherheitsdienst, Ordnungsamt und Polizei sind in Witten unterwegs

Andreas Fornefeld will „einen Glühwein oder Punsch trinken“, wenn nicht so viel los ist, und nur mit einer FFP2-Maske über den Weihnachtsmarkt schlendern. Maskenpflicht herrscht sowohl vor den Ständen als auch auf den Karussells. Zudem gilt, Stand jetzt, die 3G-Regel. Laut Stadtmarketing wird das von einem Sicherheitsdienst, dem Ordnungsamt und der Polizei stichprobenartig kontrolliert. Wer sich nicht daran hält, riskiert ein Bußgeld.

Für viele Facebook-Nutzer ist 3G aber nicht genug. So schlägt Sabine Gellhaus etwa eine 2G-Plus-Regel für den Budenzauber vor. Das heißt, dass nur Geimpfte und Genesene Zutritt erhalten, sich gleichzeitig aber auch testen müssen. Auch Noch-Gesundheitsminister Jens Spahn fordert das für größere Veranstaltungen. Am Donnerstag treffen sich Bund und Länder, um über die weiteren Corona-Maßnahmen zu diskutieren. Jasmin Hannig ahnt für die Weihnachtsmärkte dabei nichts Gutes. „Wäre echt schön, wenn man gehen könnte. Aber ich denke, sobald die da oben sich Donnerstag zusammengesetzt haben, werden eh alle abgesagt.“